„Laufbus“ für Schulkinder nur an Salzbödetal-Schule
Alles für die Füße: Zum Abschluss der Aktionswochen gab es einen Barfuß-Parcours an der Salzbödetal-Schule. Foto: Deckert
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SALZBÖDEN - (rod). Die ganze zweite Septemberhälfte lief die Aktion „Zu Fuß zur Schule“, die der Verkehrsclub Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk organisieren. Die Salzbödetal-Schule ist die einzige Schule im Kreis, die sich an dieser Aktion beteiligt hat. Viele Kinder kommen dort bereits selbstständig zu Fuß oder mit dem Bus zur Schule. Aber es gibt auch Kinder von auswärts, die mit dem Bus fahren müssen. Diese und allen anderen Kinder, die mit dem Auto zur Schule kommen, sollten die Gelegenheit haben, ein Stück zu Fuß zu laufen. Dafür gab es verschiedene Möglichkeiten.
Seit 2008
Die Kinder wurden innerhalb Salzbödens an verschiedenen Stellen abgesetzt, um den Rest zu Fuß zu gehen. Wenn die Eltern unsicher waren, hatten sie Gelegenheit, die Kinder zu begleiten. Man konnte sich auch dem „Laufbus“ anschließen, der in den beiden Aktionswochen durch Salzböden lief. Ein Erwachsener begleitete die Kinder auf dem Schulweg. Unterwegs konnten sich andere Kinder dem „Laufbus“ anschließen. Der Startschuss für diesen „Laufbus“ fiel am 2. September 2008. Seit dieser Zeit gibt es immer im September die Projektwoche „Zu Fuß zur Schule“.
Zu Beginn des Schuljahres 2008/09 besuchten 124 Kinder aus den Lollarer Stadtteilen Salzböden und Odenhausen die Salzbödetal-Schule. Davon waren 84 Kinder auf den Bus angewiesen. Vor der Projektwoche brachten etwa 35 Prozent der Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule, was zu teilweise chaotischen Verhältnissen in der ohnehin engen Schulstraße und der Talstraße führte. Eine damalige Befragung der Kinder ergab, dass fast alle, die mit dem „Elterntaxi“ in die Schule kommen, lieber laufen oder mit dem Bus fahren würden. Eltern wiederum hielten die Bushaltestellen wegen der engen Bürgersteige und der schmalen Straße für gefährlich. Außerdem fahren die Busse morgens viel zu früh und sind meistens überfüllt. Auch ist der Weg zur Bushaltestelle aus dem Neubaugebiet in Odenhausen zu weit.
Daraufhin gab es einige Sitzungen, Anfragen, Dienstversammlungen, Treffen mit dem Elternbeirat, Anfragen in den Klassen für eine Projektwoche, wie sie es in dieser Form im Kreis nur in Salzböden gibt. Der Startschuss für den „Laufbus“ fiel. Unter der Aufsicht der Schulleitung liefen sechs- bis siebenjährige Kinder mit, die bis dahin mit dem Auto zur Schule gebracht wurden. Während der Projektwoche klebt jedes Kind am Morgen für jede Wegstrecke, die es zu Fuß zurücklegt, einen Fußabdruck an eine Tapetenbahn. Das Ziel der Projektwoche war, dass die Schulkinder ohne „Elterntaxi“ zur Schule kommen sollten. Sie sollten die Erfahrung machen, dass Bewegung guttut, dass sie ihre Umgebung besser kennenlernen, auf dem Schulweg Freunde treffen, sich selbstständig im Verkehr bewegen, und vor allem, dass es gut für die Umwelt ist.
In diesem Jahr ist es das zehnte Mal, dass es diese Projektwoche gibt. Sie endet immer mit einem Sponsorenlauf. Wie in den vergangenen Jahren bekam jedes Kind, das selbstständig in die Schule gekommen war, einen „Fuß-Stempel“ in seinen „Laufpass“. Dieses Mal gab es zwei verschiedene Laufpässe. Einen weißen für die Kinder aus Salzböden, die zur Schule laufen können und einen orangenen für die Kinder, die nicht in Salzböden wohnen.
Die weißen Laufpässe wurden vor der Schule gestempelt, die farbigen in der Nähe der Bushaltestelle. Am 2. Oktober wurden die Anstrengungen der Kinder gewürdigt. Gleichzeitig zum Abschluss gab es den Sponsorenlauf. Durchschnittlich wurden etwa 15 Runden gelaufen. Jede Runde war 200 Meter lang. Allerdings regnete es am Lauf-Tag und so wurde dieser kurzerhand auf das Schulgelände verschoben. Nach kurzen Aufwärmübungen durch die Sportbeauftragte Silke Teßmann ging es an den Start. Anne von Westerholt, die Schulleiterin und Organisatorin der Aktionswochen, fungierte als „Streckenposten“ und der Rest der Lehrer gab jedem Kind auf seinen Laufzettel, den man auf den Rücken geklebt hatte, einen Stempel über die gelaufenen Runden. Zum Abschluss gab es einen Barfuß-Parcours. Barfuß sollten die Kinder die verschiedensten Materialien mit den Füßen erfühlen. Wie fühlt es sich an, wenn ich über Steine laufe oder über Watte oder wenn die Füße Tannenzapfen oder Sand unter den Füßen hatten. Alle Kinder waren mit Begeisterung dabei.