Feuerwehr/Bauhof in Reiskirchen: Dächer sollen saniert werden
Weil es reinregnet, müssen die Dächer über den Fahrzeughallen in Reiskirchen saniert werden. Etwa 825 000 Euro soll das kosten.
Von vb
Die Dächer über den Fahrzeughallen von Bauhof und Feuerwehr in Reiskirchen sollen saniert werden. Archivfoto: Zielinski
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REISKIRCHEN - Unabhängig von der Frage, ob Feuerwehr und Bauhof in Reiskirchen räumlich getrennt werden und wie es mit der Sanierung des gesamten Gebäudes weitergeht, sollen nun die Dächer über den Fahrzeughallen saniert werden. Dafür sprach sich der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstag einhellig aus. Die Kosten werden auf 825 000 Euro geschätzt.
Bekanntlich gab es Probleme, da die Einsatzkleidung der Reiskirchener Feuerwehr wegen zu hoher Luftfeuchtigkeit nicht mehr trocknete und sich sogar Schimmel gebildet hatte. Grund war, dass in dem wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Gerätehaus nicht mehr ausreichend gelüftet wurde. Seit fünf Wochen sind nun Trocknungsgeräte im Einsatz.
In der Vorlage, die Bürgermeister Dietmar Kromm (parteilos) dem Ausschuss präsentierte, heißt es, dass die Sanierung nicht im Konflikt mit dem CDU-Prüfantrag stehe. Dieser fordert, einen Neubau des Bauhofes an anderer Stelle und eine interkommunale Zusammenarbeit mit Buseck zu prüfen. Berührungspunkte gebe es lediglich bei einer Aufstockung des seitherigen Gebäudes. Diese seien aber nicht gravierend und erzeugten keine hohen Zusatzkosten, heißt es in der Vorlage.
Die Dachflächen sind seit Jahren undicht. Wenn es stark regnet, fließt das Wasser teilweise in die Elektroinstallation - reichlich gefährlich für die Feuerwehrleute und die Bauhofmitarbeiter. Dies gilt auch, wenn Regenwasser auf dem Boden steht.
Wenn die Gemeindevertretung nächste Woche den Beschluss bestätigt, müssen die Aufträge für die Fachplanung wie Statik oder Brandschutz vergeben werden. Da das komplette Projekt der Sanierung zu berücksichtigen ist, spielen die Gesamtkosten bei der Höhe der Planungskosten eine Rolle. Eine EU-weite Ausschreibung ist laut Vorlage erforderlich. Die Aufträge sollen in Abschnitten vergeben werden, zunächst für die Dachsanierung. Eine Baugenehmigung ist erforderlich.
"Erhebliche Zweifel"
Kromm wies darauf hin, dass der Gemeindevorstand seine Hausaufgaben gemacht habe. Geld aus der "Hessenkasse" könne nur genutzt werden, wenn man die Gesamtplanung vorlege und bis Ende 2024 exakt umsetze. "Ob das klappt, da haben wir erhebliche Zweifel", so der Bürgermeister. Deshalb solle anders finanziert werden. Ein SPD-Antrag, der auch eine sofortige Sanierung der Dächer und das Aufstellen von Trocknungsgeräten forderte, hatte sich damit erledigt.
Der Ausschuss beschloss außerdem den Waldwirtschaftsplan 2021 einstimmig. Vertreter des Forstamtes waren zur Sitzung des Bauausschusses eingeladen worden, die aber abgesagt wurde. Folglich lag den Kommunalpolitikern nur ein umfangreiches Zahlenwerk mit einem hohen Defizit vor: 159 047 Euro. Einnahmen von 156 865 Euro stehen Ausgaben von 315 762 Euro gegenüber - so die Planung aus dem Forstamt Wettenberg. Nach den Schäden durch Trockenheit und den Borkenkäferbefall sollen knapp 104 000 Euro für Neuanpflanzungen ausgegeben werden. Knapp 107 000 Euro sind für den Schutz gegen Wildschäden vorgesehen. Das Forstamt nennt diese Summe "besorgniserregend" und fordert ein dringendes Gespräch mit den Jagdpächtern, um den Abschussplan zu erfüllen. Dies habe "höchste Priorität" für den Erfolg bei den Neuanpflanzungen. "Es ist wohl kaum zu erwarten, dass die Zahlen Realität werden. Der Wald beschert uns immer Überraschungen", meinte Ausschussvorsitzender Gerhard Albach (Freie Wähler).
Der Bürgermeister teilte mit, dass das Land 1,9 Millionen Euro an Kompensation für fehlende Gewerbesteuereinnahmen überwiesen habe. Fördergelder für den Umbau von Monokulturen zu einem zukunftsfähigen Wald seien beantragt worden. Wie Kromm weiter berichtete, bekommt die Gemeinde einen anderen Revierförster, nachdem Thomas Kremberg nun einen anderen Wald betreuen müsse.