Sanieren, dämmen und begrünen
Kreis Gießen (vb). Eimer und sonstige Behältnisse, in denen das von der Decke tropfende Wasser gesammelt werden, sind in der Grundschule Biebertal keine Seltenheit. Das Gebäude aus den 1960-er Jahren hat ein undichtes Dach, das bereits an anderen Stellen saniert werden musste. Nun soll dies auch beim Dach über dem Verwaltungstrakt und der Aula geschehen.
Kosten: rund 522 000 Euro.
Der Kreistagsausschuss für Schule, Bauen, Planen und Sport gab nun grünes Licht für die Arbeiten, die frühestens in den Sommerferien erledigt werden sollen. Im Zuge der Sanierung soll geprüft werden, ob eine Photovoltaikanlage aufgestellt werden kann. Auf jeden Fall ist ein Gründach vorgesehen.
Die Abdichtung des Flachdachs ist aufgrund der Alterung und des Verlusts der Weichmacher stark spröde. Daraus resultierte, dass das Material schrumpfte, wodurch die Abdichtung an den Dachrändern spannte und abriss. In der Folge kam Wasser in die Dachkonstruktion. Außerdem entspricht die Dämmschicht nicht mehr den heutigen Anforderungen - so wird die Ausgangslage in der Vorlage beschrieben.
Vanessa Rücker (FDP) hinterfragte die Höhe der Kostenschätzung. Erster Kreisbeigeordneter Christopher Lipp (CDU) betonte, da es nicht das erste Dach ist, dass an der Schule saniert werden muss, habe man Erfahrungswerte und halte die Zahlen für realistisch. Genaueres wissen man aber erst nach der Ausschreibung.
Statik prüfen
Zur Photovoltaikanlage gebe es einen möglichen Standort, aber man müsse die Statik prüfen. Elke Högy (SPD) wollte mit Blick auf das Gewicht der Dachbegrünung wissen, ob nur eines von beiden möglich sei. Lipp betonte, dass die Dachbegrünung als Schutz der Dachhaut auf jeden Fall umgesetzt werde. Högy setzte nach, dass ja auch die Photovoltaikanlage die Dachhaut schützen würde. »Wir versuchen beides, bitte warten Sie ab«, antwortete Lipp, der keine hypothetischen Diskussionen führen wollte.
Die letzte Frage von Nicolas Kuboschek (AfD) betraf möglich Fördergelder, die aber laut Lipp nicht in Anspruch genommen werden können. Der Ausschuss hat bei derartigen Sanierungsprojekten an Schulen das letzte Wort und beschloss die Maßnahme in Biebertal bei einer Enthaltung der FDP.
Ein ungleich teureres Schulprojekt, das der Landkreis aktuell abwickelt, ist der Neubau der zentralen Grundschule in Staufenberg. Zuletzt waren die Kosten mit rund 17,75 Millionen Euro angegeben worden.
So ein Gebäude braucht auch einen richtigen Namen. Lipp teilte mit, dass die Bürger bei der Namensfindung eingebunden werden sollen und Vorschläge machen können. Ein Aufruf soll in Kürze folgen. Die Entscheidung trifft dann der Kreistag.