STAUFENBERG - (red). Die Mitglieder der Grün-Alternativen-Liste (GAL) Staufenberg nehmen in einer Pressemitteilung „erstaunt Stimmen einzelner Treiser zur Kenntnis, die sich zu Planungen der Wiederinbetriebnahme der Lumdatalbahn mit Polemik und Fehlinformation äußern.“ Projekte wie den Berliner Flughafen oder auch Kassel Calden könne man nicht mit überschaubaren Kleinvorhaben wie der Reaktivierung der Lumdatalbahn vergleichen.
Für zielführender und verantwortungsvoller halte die GAL die Kenntnisnahme von Fakten: Von Mauern als Lärmschutz entlang der Bahngleise im Staufenberger Ortsteil Treis sei bislang in der Nutzen-Kosten-Untersuchung keine Rede gewesen; Züge seien immerhin bis 1991 durch Treis gefahren – auch ohne Mauern als Schallschutz. In welcher Form und ob Schallschutz errichtet werden müsse, werde sich anhand konkreter Planungen erweisen und diese liegen bislang nicht vor. Anwohner der Ortsdurchgangsstraße in Treis seien derzeit deutlich höheren Belastungen durch den Verkehr ausgesetzt als Menschen, die nahe der Bahngleise wohnten. Sicher werde die Bahn nicht „vorbeirauschen“. Geplant werde bisher mit einer außerörtlichen Höchstgeschwindigkeit von 60 bis maximal 80 Kilometern pro Stunde. Für die Schüler in Lollar und Allendorf blieben, wie für alle Bewohner Staufenbergs, Busverbindungen gewährleistet. Es gebe durch die Bahn sogar ein „Mehr“ und kein „Weniger“ an Verbindungen und Haltepunkten. „Hier kann die Bahn positiv zur Stabilisierung der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung im Lumdatal beitragen“, meint die GAL.
Jüngst umgesetzte Baugebiete in Lollar, Staufenberg und anderen Lumdatalgemeinden zerstörten notwendigen Lebensraum für Tiere, sie versiegelten Flächen und dadurch verschwänden Naturräume. Ausgleichmaßnahmen würden häufig nicht vor Ort realisiert, sie fehlten daher an dieser Stelle. Hier sieht die GAL die wirklichen Probleme von Insektensterben und Klimaveränderungen, nicht im Ausbau moderner Verkehrsinfrastruktur.
Natur und Umwelt würden nicht durch Vermehrung des motorisierten Individualverkehrs (MIV), des Straßenausbaus oder Straßenverkehrs geschont und geschützt, sondern durch dessen Vermeidung und durch Erhalt und Nutzung vorhandener Verkehrswege. Die Wiederinbetriebnahme der Lumdatalbahn mit der geplanten Taktung zwischen Bus und Bahn diene daher allen im Lumdatal lebenden Menschen.