Der Bienenzuchtverein Lumdatal verteilte vor Kurzem im Rahmen der Aktion "Hessen blüht" Samentüten für kleine Bienenweiden. Dem Verein geht es dabei nicht nur um das Nahrungsangebot für die Honigbienen, sondern allgemein um die Erhaltung der Artenvielfalt im Lumdatal.
Von keb
Udo Dort vom Bienenzuchtverein wirbt für ein blühendes Lumdatal. Foto: Backes
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
STAUFENBERG - Der Bienenzuchtverein Lumdatal verteilte vor Kurzem im Rahmen der Aktion "Hessen blüht" Samentüten für kleine Bienenweiden. Dem Verein geht es dabei nicht nur um das Nahrungsangebot für die Honigbienen, sondern allgemein um die Erhaltung der Artenvielfalt im Lumdatal.
Viele heimische Pflanzen- und Tierarten sind bereits ausgestorben oder gelten als bedroht. Ursachen seien der steigende Wasser- und Flächenverbrauch, Intensivierung und Monotonisierung der Landwirtschaft, aber auch nahrungsarme Gärten und öffentliche Grünflächen, teilte der Bienenzuchtverein mit. Alles solle aufgeräumt und gepflegt aussehen. Diese vermeintlich pflegeleichten Flächen hätten jedoch zur Folge, dass das Nahrungsangebot für Insekten zurückgehe, mit der Zeit immer weniger Nützlinge und damit mehr Schädlinge auftreten, die wiederum mit Insektiziden bekämpft würden, die den Nützlingen noch mehr Schaden zufügten. So pflegeleicht seien diese Rasenflächen aber gar nicht.
Pflegeleicht
Die von den Gärtnern der Stadt Staufenberg dagegen bereits angelegten Blühflächen seien die wirklich pflegeleichten und damit auch kostengünstigen Flächen: Sie werden lediglich im Frühjahr gemulcht und im Herbst oder im nächsten Frühjahr gemäht, wenn sie verblüht sind. Und so erreiche man mit geringen Mitteln mehrere Ziele: mehr Nahrung und Lebensraum für nützliche Insekten, weniger Arbeit und Kosten für die öffentlichen Träger, dazu eine schöne und vielfältige Landschaft. Wer im Sommer und Herbst vergangenen Jahres die Umgehungsstraße von Mainzlar Richtung Treis befuhr, konnte linkerhand vor den Gebäuden der Firma Käs eine bunt blühende Blumenwiese entdecken. Hier hat die Stadt Staufenberg eine Bienen- und Schmetterlingsweide angelegt, die gerade zur richtigen Zeit ihre Blütenvielfalt entwickelt hatte. Über Wochen blühten hier Seidenmohn, Morgenröschen, Seifenkraut, Färbermädchenauge, das Sommer-Adonisröschen, Ringelblume oder Leinsamen aus der Saatgutmischung Mössinger Sommer. Diese Mischung wurde speziell für städtische Flächen entwickelt, damit über einen langen Zeitraum eine bunte Blumenwiese entsteht, die schön aussieht, darüber hinaus aber auch vielen Insekten Nahrung bietet. Und wenn die verblühten Samenstände über den Winter stehen bleiben, können sich zum Einen die Samen selbst wieder aussäen, zum anderen finden Vögel so Nahrung, die im freien Feld oder in den Wäldern nicht mehr vorhanden ist.