Stromnetze für mehr Ladepunkte nicht ausgelegt
Kreis Gießen (twi). Wie sieht es mit der Ladeinfrastruktur im Landkreis Gießen aus? Darüber informierte Landrätin Anita Schneider (SPD) anhand einer Studie in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses des Kreistags in Wieseck.
Die Studie zeigt auf, dass in diesem Jahr eine Zulassung von 8000 E-Fahrzeugen bei 80 öffentlichen Ladepunkten zu erwarten sei. Tatsächlich gebe es 4486 Zulassungen für E-Fahrzeuge bei rund 120 öffentlichen Ladepunkten im Kreis. Angenommen wurde, dass im ländlichen Raum das Aufladen überwiegend zu Hause stattfindet, eher selten beim Arbeitgeber. »Das Ergebnis war nicht so befriedigend«, so Schneider.
Der Ausbau von Ladepunkten an Geschäften wird durch die Netzkapazitäten begrenzt. Über die Zahl an Ladepunkten an Freizeiteinrichtungen wie auch über die Zahl an »Zuhause«-Ladepunkten liegen aktuell keine Werte vor. »Muss das der Landkreis machen? Er betreibt ja auch keine Tankstellen«, hakte Matthias Körner (SPD) nach. Schneider verwies auf fünf Pilotprojekte mit Gewerbeparks, die vom Landkreis angestoßen wurden, »die dann aber nicht so verlaufen sind, wie wir uns das gewünscht haben. Aber wir merken es auch an der Kreisverwaltung, wo wir eigene Ladesäulen haben und uns aktuell darum bemühen öffentliche Ladesäulen zu errichten. Doch die Netze gegeben es nicht her. Das muss man sich auch mal klar machen. Man müsste nun viel Geld investieren. Weitere Ladesäulen bedeuten, dass wir in Infrastruktur investieren müssen«.