»Von Bäumen und Menschen«

Gießen (hsch). Der Wechsel der Kunstausstellungen im Frauenkulturzentrum in der Walltorstraße reißt nicht ab. Die Welt und die Menschen zeigt jetzt Christa Flick mit ihrer Schau »Von Bäumen und Menschen« als eigentlich zusammengehörende Einheit.
Christa Flick, Jahrgang 1946, stammt aus dem Schwarzwald. Sie studierte in Freiburg, München und Heidelberg fürs Lehramt an Gymnasien Deutsch und Englisch sowie Kunstgeschichte. Sie lebt in Dautphetal. Zum Malen nutzt sie »vorzugsweise Pigmente, Ei, Kasein, Kleister und hin und wieder Moorlauge, manchmal etwas Acryl«.
Man sieht zwei Werkgruppen, Baummalerei und Porträts. Flick interessiert sich für die Themen »Alter und Spuren des Schicksals«. Diese Einflüsse, sagt sie, »schaffen Individualität, Würde und auch Schönheit«. Sie wolle vor allem die »ähnlichen Entwicklungs- und Alterungsprozesse malerisch umsetzen«.
Zerfall und neues Leben
Flick hat in einer Art ganzheitlichem Ansatz den Einfluss von Umweltbedingungen, Klima, Genen und Geschichte im Blick. »Letztlich geht es um eine allmähliche Einwilligung in ein Zerfallen, was wiederum zur Grundlage für neues Leben wird. Das sind Formungsprozesse, deren Spuren sich eingravieren.« Diese Spuren ziehen Christa Flicks Interesse auf sich. Aber: »Für mich hat sich dabei immer ein Dazwischen, eine Mischform, ergeben, Baum wie Mensch und umgekehrt. Das betrifft die Erfassung von Körperlichkeit sowohl von Bäumen als auch vergleichend von Menschen.« Man sieht kleinere Arbeiten mit Menschenbildern und Akte sowie großformatige Baumbilder. Christa Flick arbeitet leicht abstrahiert, und die Porträts sind überwiegend monochrom, während die größeren Arbeiten schon eine ganze Wand bespielen können. Fast alle Arbeiten strahlen eine gewisse erzählerische Stimmung aus.
Bis auf Weiteres im Frauenkulturzentrum zu den üblichen Öffnungszeiten. Andere Arbeiten von Christa Flick werden auch in der Vitos-Klinik gezeigt.
Weitere Infos im Internet: www.frauenkulturzentrum-giessen.de