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Wenig Besucher, tolle Stimmung

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Kaum jemand konnte bei den heißen Rock´n´Roll-Rhythmen die Beine stillhalten. Foto: Wißner © Wißner

Musik und Motoren in abgespeckter Form lockten deutlich weniger Menschen nach Wettenberg als erwartet. Dennoch war die Stimmung hervorragend.

Wettenberg (twi). »Es keimt wieder auf« freute sich Ehrenbürgermeister und Golden Oldies-Mitbegründer Gerhard Schmidt auf dem Sorguesplatz am Freitagabend, als die ersten Petticoats flogen. Allerdings blieb die Neubelebung der Golden Oldies nach zwei Coronajahren weit hinter den Erwartungen zurück - und das hatte weit weniger damit zu tun, dass es lediglich zwei statt ansonsten drei Tage waren. Mit dem Sorguesplatz vor dem Rathaus und dem Platz bei der Turnhalle gab es zwei Veranstaltungsorte, an denen Bühnen aufgebaut waren. Auch wenn an jedem Abend jeweils vier Bands aufspielten, maximal 3 000 Eintrittskarten angeboten wurden, so konnten aufgrund der Parallelzeiten und einem Fußmarsch von einem Kilometer zwischen den beiden Bühnen, kaum alle angehört werden. Die eingesetzten Golden-Oldies-Busse blieben zum größten Teil leer und an jedem Abend waren es lediglich mehrere Hundert Besucher die sich an den beiden Veranstaltungsorten einfanden, wo viel Fläche frei blieb. Gefreut hat dies vor allem das begeisterte Tanzpublikum, das genügend Gelegenheit hatte die Petticoats fliegen zu lassen. Allerdings gab es dazu auch nicht immer die passende Musik, wie etwa beim Auftritt des Neue Deutsche Wellen-Kultsängers Markus, der mit Band und seinem 40 Jahre alten Hit »Ich geb Gas« auf dem Platz bei der Turnhalle zwar so richtig Gas gab, aber die wohl bekannteste Textzeile »und kost Benzin auch drei Mark zehn‹" gänzlich einsparte, was angesichts der aktuellen Kraftstoffpreise verständlich ist, weil jener einst noch belächelte Preis längst überholt wurde und solche Preise nicht unbedingt auch noch besungen werden sollten. Doch Musik aus jener Zeit die als »Golden Oldies« sprich 50er, 60er und noch Anfang der 70er Jahre gelten, bot nun mal die Neue Deutsche Welle nicht. Aber nicht nur die Musikacts hatten unter schwachem Besuch zu leiden sondern auch das Kinder- und Rahmenprogramm am Samstagmittag bis in den Nachmittag hinein lockte nur wenige Kinder mit ihren Eltern an. »Das gehört einfach zusammen Oldies und Oldtimer und die passende Musik, sonst wird das nix«, brachte es bereits am Freitagabend ein Golden Oldie-Fan und Stammbesucher auf den Punkt, was fehlte. Waren es am Freitag drei Mercedes-Oldtimer und auch am Samstag lediglich ein halbes Dutzend alter Fahrzeuge die in der Hauptstraße abgestellt waren, aber nicht wie in der Vergangenheit zum Programm gehörten sondern lediglich für eine kurze Ausfahrt von ihren Besuchern benutzt wurden. Auf dem Sorguesplatz waren dann die beiden Feuerwehr-Oldtimer, ein T2-Bulli und drei weitere Oldtimer die etwas Golden Oldies Flair verbreiteten und auch klar zeigten was diesmal vermißt wurde. Effektiv zeigte sich die veranstaltende Gemeinde bei der Ausgabe der »Eintrittskarten«, gab es am Freitag Bändchen und am Samstag Buttons von 2020, welche bereits seinerzeit bestellt waren, als dann Corona zur Absage zwang. Verstimmt zeigten sich auch die drei helfenden Vereine, als da waren der Radsportverein, Sängervereinigung und Kegelverein, denen bereits im Vorfeld für ihren Kassendienst-Einsatz Gelder gekürzt wurden. Neben Markus waren es am Freitagabend auf dem Platz bei der Turnhalle die »Glitter Twins«, die bis in die Nacht hinein die Besucher wie angekündigt mit auf eine »chronologische Zeitreise durch die Entwicklung der Musik der Stones« nahmen und mit ihrem Sänger Peter »Fips« Schmidt ein perfektes Mick Jagger-Double zu bieten hatten. Auf dem Sorguesplatz waren es derweil »The Heads« und »The Silverballs« die zum twisten am Fuße der Burg animierten und reichlich für Stimmung sorgten. Hier blieben jedoch im Biergarten viele Plätze frei.

Am Samstagabend bot sich dann bei »Sinfonie« und »The Monotypes« ein ähnliches Bild, während bei der Turnhalle der am Vorabend noch in Kopenhagen aufspielende »Krüger« es so richtig rocken ließ und sogar auf seinem Kontrabaß liegend diesem noch die passenden Töne entlockte. »Boppin B« beschloss das Musikprogramm hier. Am Nachmittag gab es ausnahmslos ein Programm auf dem Sorguesplatz, was trotz Clowns, Theater Chapiteau und Wolfgang Hering nur wenige Zuschauer fand. Auch die Sängervereinigung Gleiberg unter Andreas Stein hätte ihren achten Auftritt bei den Golden Oldies gerne vor einem größeren Publikum bestritten.

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Ein Herz für die Besucherin. Foto: Wißner © Wißner

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