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Digitalisierung auf dem Vormarsch

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Von: Imme Rieger

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Christopher Kane Foto: Rieger © Rieger

Christopher Kane ist seit vergangenem Sommer der erste Digitalisierungsbeauftragte der Gemeinde Langgöns. Er soll das Onlinezugangsgesetz für die Gemeinde Langgöns umsetzen.

Langgöns (imr). Christopher Kane ist seit vergangenem Sommer der erste Digitalisierungsbeauftragte der Gemeinde Langgöns. Er soll das Onlinezugangsgesetz für die Gemeinde Langgöns umsetzen. Das Gesetz möchte Bürgern die Möglichkeit schaffen, online sämtliche Leistungen der Verwaltung abrufen zu können. Im Haupt- und Finanzausschuss, der unter Vorsitz von Jürgen Knorz (CDU) tagte, gab Kane einen Überblick über seinen Aufgabenbereich und seine Tätigkeiten.

Bürgermeister Marius Reusch (CDU) lobte seinen Mitarbeiter: »Christopher Kane hat unheimlich schnell Fuß gefasst in dieser Rolle und der Verwaltung, er ist mittendrin an den Themen.« Man sei noch am Anfang eines »breiten Prozesses. Der Auftakt ist aus meiner Sicht schon sehr gelungen.« Aufgabenfelder des Digitalisierungsbeauftragten sind die Optimierung der Hardware und Software im Rathaus und allen Einrichtungen der Gemeinde, darunter auch Kitas und Bürgerhäuser.

Digitales Rathaus

»Im Fokus stehen dabei die Prozesse, die von den Bürgern am meisten frequentiert werden und die den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern«, erläuterte Kane. Auf der Homepage der Gemeinde gibt es einen Button »Digitales Rathaus«. Dort können beispielsweise Kinder in den Kitas angemeldet, der Verlust eines Personalausweises erklärt, Geburtsurkunden oder Zuschüsse für Vereine online beantragt werden.

Neben dem reinen Online-Service werden auch Formulare, die zu Hause ausgefüllt und ausgedruckt oder per E-Mail an die Verwaltung gesendet werden können, angeboten. Das bestehende Angebot wird schrittweise erweitert, so steht es auf der Homepage. »Wesentliches konnten wir schon einrichten«, bilanzierte der Bürgermeister die Zusammenstellung. »Das digitale Rathaus wird überraschend häufig von den Bürgern genutzt. Ich bin vorsichtig optimistisch, dass sich das lohnen wird, was wir hier alles im Hintergrund machen«, sagte Kane. Ziel sei es, das komplette Angebot »medienbruchfrei« zu machen. Das bedeutet, dass Formulare et cetera alle am Computer direkt ausgefüllt und weggeschickt werden können.

Cybersicherheit im Fokus

Besonders wichtig ist dem Digitalisierungsbeauftragten auch die Cybersicherheit. Hier gibt es eine interkommunale Zusammenarbeit und einen regelmäßigen Austausch mit dem Landkreis Gießen. »Prävention und Sensibilisierung in regelmäßigen Abständen ist zwingend erforderlich, denn die Cyberkriminalität nimmt immer weiter und im erschreckenden Maße zu«, weiß Kane. Die Schwachstelle sei der Mensch, im privaten aber auch im beruflichen Bereich, die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine sei das klassische Einstiegstor für Cyberangriffe. Die Uni Gießen war im vergangenen Jahr nur einer von unzähligen Fällen von Cyberkriminalität: Dort hatte ein Angriff zum Ausfall des IT-Systems geführt.

Kane kündigte an, dass er demnächst die Kollegen im Rathaus testen wolle, ob sie auf eine von ihm absichtlich gefälschte Mail hereinfallen. Tatsächlich habe es bereits einen echten Fall im Rathaus gegeben, bei dem Name und Funktion vom Bürgermeister Marius Reusch für eine Fake-Mail benutzt wurden, berichtete der Rathauschef.

Eine Info-Veranstaltung ist geplant, bei der über die Gefahren der Cyberkriminalität aufgeklärt werden soll. Weitere Bereiche der Verwaltung, die mittel- und langfristig auf die Digitalisierung warten, sind unter anderem Altakten, Personalverwaltung, Liegenschaft und Gebäudemanagement, der Bauhof sowie die weitere Digitalisierung der Kitas. Der fortlaufende Austausch im gesamten Rathausteam wird angestrebt.

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