Es kann wieder gebacken werden

Das Niederkleener Backhaus wurde mit ehrenamtlicher Arbeit aus Dornröschenschlaf geweckt: Einer der beiden Öfen wurde restauriert und bereits eingeweiht. Weitere Backaktionen sollen folgen.
Langgöns (imr). Viele Jahre war es seiner Funktion beraubt, jetzt kann im historischen alten Backhaus in Niederkleen wieder gebacken werden. Jan Michel und sein Team haben den linken der beiden Öfen in ehrenamtlicher Arbeit restauriert und das Gebäude somit aus seinem Dornröschenschlaf geweckt.
Darüber freuen sich nicht nur Hans-Joachim »Jogi« Röhrig, der Vorsitzende des Heimat- und Geschichtsvereins Niederkleen, und die Leiterin des Heimatmuseums, Doris Müller-Heinz, sondern ganz besonders auch in diejenigen Niederkleener, welche das Backhaus in der Vergangenheit noch in Betrieb erlebt haben. Aber auch für die jüngere Generation war es sehr spannend, zu sehen, wie einstmals gebacken wurde. Immer wieder schauten während des Backtags Kinder mit ihren Eltern vorbei.
Mit einem ersten Probelauf in Form eines »richtigen Backtags« wurde das Gebäude nun wieder seiner eigentlichen Bestimmung zugeführt und eingeweiht. Ganz nach dem Motto »Backen wie freuer« war dies eine gelungene gemeinsame Aktion, an der gut ein halbes Dutzend Personen teilnahmen.
Es wurden circa 35 Wurstlaibchen und 30 Lohplätze gebacken, selbstverständlich nach alten Rezepten der Landfrauen. Mit Rat und Tat unterstützten Inge Krill sowie Erika und Karl-Heinz Höringer. Die Wurstlaibchen wurden in Höringers Backstube geknetet, gefüllt und fertig gestellt, nochmal warm gestellt in Tüchern und Körben. Lohplätze süß mit Zucker, aber auch herzhaft mit Zwiebeln, Wurst oder Schinken wurden frisch aus gepressten Kartoffeln mit Mehl geknetet, gewalzt und direkt gebacken. »Es war eine schöne Gemeinschaftsaktion, die aber auch viel Zeit in Anspruch genommen hat«, bilanzierte Doris Müller-Heinz.
Schon am Vortag wurde ab 16 Uhr angefeuert und am Backtag ab 10 Uhr wieder kräftig »angehitzt«. Das bedeutet, dass Temperaturen bis zu 300 bis 350 Grad entstehen, deutlich höher als im konventionellen Küchen-Backofen. Um 12 Uhr wurden dann die Laibchen mit dem Schießer in den Ofen »geschossen«. Anschließend wurden dann die Lohplätze im nicht mehr ganz so heißen Ofen gebacken.
Pizzabacken bei Festaktivitäten
Die schmackhaften Laibchen und Lohplätz hatten im Nu ihre Abnehmer gefunden und es wurden umgehend Ideen für das nächste Mal geschmiedet: »Wir planen, Backaktionen wie Pizza oder Riwwelkuchen backen in unsere Feste mit einzubeziehen«, kündigte Doris Müller-Heinz an. Angedacht ist auch, im Rahmen der Ferienspiele Pizzabacken anzubieten. Dies soll aber frühestens im kommenden Jahr stattfinden.
