Malte Luh neuer Chef des Ortsbauernverbands
Langgöns (red). Bereits im vergangenen Jahr hatte der bisherige Vorsitzende des Bauernverbands Lang-Göns/Dornholzhausen Uwe Müller angekündigt, dass er nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen wird. Nun erstattete er seinen letzten Jahresbericht.
Herbstregen zu spät für Kartoffelernte
Die Niederschlagsmenge wurde 2022 erneut vom ehemaligen Vorsitzenden Manfred Schupp gemessen und aufgezeichnet. Sie war mit 601 mm grundsätzlich noch zufriedenstellend, doch lag sie im Jahr zuvor bei 665 mm. Besonders der Raps brachte gute Ernteergebnisse und dies auch noch bei sehr hohen Preisen. Durch die Niederschläge im September mit 116 l/qm war für die Aussaat des Wintergetreides genügend Feuchtigkeit vorhanden und auch diese Bestände zeigen sich jetzt in einem guten Zustand. Für die Kartoffelernte kam der Herbstregen jedoch zu spät, Ertragserwartungen und Qualität entsprachen nicht immer den Anforderungen des Marktes. Die einzelnen Niederschläge kamen jedoch für die Zuckerrüben zur rechten Zeit,
Die im vergangenen Jahr explodierten Düngemittelkosten seien mittlerweile geringer, aber immer noch auf sehr hohem Niveau. Auch bei den Preisen für Raps und Weizen herrsche eine dauernde Anspannung. Jede Mitteilung über Lieferungen von Weizen und Ölsaaten aus der Ukraine oder Russland schlage sich sofort auf die Preise in Deutschland nieder.
Die Produktion von Eiern von freilaufenden Hühnern war in den vergangenen Jahren eine gute Einnahmequelle für die Hühnerhalter.
Anschließend ging Müller auf die Starkregenanalyse der Gemeinde Langgöns ein, in der auch Forderungen an die Landwirtschaft gestellt werden, da das Regenwasser möglichst auf den Äckern verbleiben soll. Flächenphotovoltaikanlagen wurden ebenfalls angesprochen. Ortslandwirt Manfred Dern kritisierte, dass dadurch landwirtschaftliche Flächen verloren gehe.
Uwe Müller gab bekannt, dass die Erweiterung des Gewerbegebietes Perchstetten/Lützelwiesen in Richtung Wehrholz nicht erfolgen soll. Stattdessen ist die Diskussion über Flächen südlich der Landstraße Lang-Göns/Niederkleen entbrannt. Jedoch handelt es sich bis auf geringe Anteile der Fläche im Bereich Steinacker auch hier wieder um hochwertige Ackerflächen.
Der Bauernverband Lang-Göns/Dornholzhausen hatte am 31. Dezember 2022 27 Mitglieder. Von den Mitgliedern sind noch zwei im landwirtschaftlichen Haupterwerb tätig. Zehn Betriebe werden im Nebenerwerb geführt. Von den Betreibern widmen sich zwei der Pensionspferdehaltung, zwei der Ziegen- und Schafhaltung sowie zwei der Direktvermarktung.
Anschließend erstattete Rechner Klaus Held den Kassenbericht. Bei den Neuwahlen wurde Malte Luh einstimmig als neuer Vorsitzender des Bauernverbands Lang-Göns/Dornholzhausen gewählt. Wiedergewählt wurde als sein Stellvertreter und Kassenwart Klaus Held. Ebenso Michel Zörner als Schriftführer. Lars Rühl und Gerhard Dern werden dem neuen Vorstand als Beisitzer angehören.
Unter »Verschiedenes« wurde zum Thema Mulchen von Banketten die Forderung der Ortslandwirte erhoben, dass die Gemeinde gemeinsam mit dem Nabu den Landwirten einen schmalen Mulcher zur Verfügung stellt, die dann im Gegenzug die Bankettpflege durchführen werden.
Wolf besorgt Weidetierhalter
Weiterhin wurde das Thema Wolf von den anwesenden Mitgliedern sehr kritisch gesehen, da in Niederkleen bereits ein Wolf gesichtet worden sein soll und damit die Gefahr für die heimische Tierhaltung wächst.
Die Weidetierhalter sind der Auffassung, dass ein wirklicher Schutz gegen den Wolf kaum zu erzielen ist und sehen mit der Ansiedlung des Wolfs das Thema »Tierwohl bei Nutztieren« und die Weidetierhaltung generell in Gefahr.
Zum Schluss der Sitzung dankte Michel Zörner dem seitherigen Vorsitzenden Uwe Müller ein Präsent.