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»Unglaublich große Resonanz«

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Von: Imme Rieger

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Gruppenbild beim Beladen des Sattelzugs mit dem fünften Hilfsgütertransport der Ukrainehilfe. Zum Abschluss der Winterhilfe überreichte Juliia Vischnevska (Mitte, mit rosa Jacke) Dankesurkunden an Eberhard Klein (l. daneben) sowie Marius Reusch und Hans Noormann (r. daneben). Foto: Rieger © Rieger

Mit dem fünftem Transport ist die Winterhilfe der Ukrainehilfe Langgöns abgeschlossen. 74,6 Tonnen an Hilfsgütern wurden nach Korosten und Borisppol geschickt. Jetzt sind neue Aktionen geplant.

Langgöns (imr). »Mit diesem fünften Transport wurden insgesamt 74,6 Tonnen Hilfsgüter von Langgöns nach Korosten und Borispol gesendet«, bilanzierte Eberhard Klein, Pfarrer a.D. und Koordinator der Ukrainehilfe in der Evangelischen Kirchengemeinde Lang-Göns, die zurückliegenden Monate. Der erste Transport war an Weihnachten 2022 auf den Weg nach Osten geschickt worden. Mit dem Start des jüngsten Hilfstransportes am 14. April endet nun die Winterhilfe der Organisation. »Wir werden demnächst überlegen, mit welchen Aktivitäten es weitergeht«, kündigte Eberhard Klein an.

Der fünfte Sattelzug wurde mit insgesamt 14,3 Tonnen Hilfsgütern beladen, darunter insgesamt 32 gepackte Paletten, 16 für Borispol und 16 für Korosten. Hinzu kamen Einzelkartons und -stücke sowie Plastiksäcke.

Im Detail wurden etwa fünf Tonnen, das sind rund 5600 Einzelpakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln, darunter Konserven, Grundnahrungsmittel wie Haferflocken, Zucker und Mehl sowie Wasch- und Spülmittel gepackt. Auch 210 Büchsenlichter für Schützengräben waren dabei. »Insgesamt wurden seit Januar in Lang-Göns 7250 Büchsenlichter für Haushalte und Schützengräben hergestellt«, berichtete Klein. Sie sind eine alternative kleine Heizquelle zum Aufwärmen und Kochen, aber auch, um den Menschen etwas Licht in den Alltag zu bringen. Aus zwei kg Wachs können zehn Büchsen hergestellt werden. Ein Büchsenlicht hat eine Brenndauer bis zu zwölf Stunden und mehr.

Weitere Hilfsgüter waren unter anderem 67 Großkartons mit medizinischen Masken, Einzelstücke wie Holzöfen, Radiatoren oder Notstromaggregate, 14 große Erste-Hilfe-Koffer und -Rucksäcke, Feuerwehr-Material, darunter allein 35 Atemschutzgeräte, 194 Handwerkszeuge und Handwerksmaschinen wie Beile, Hacken, Bohrmaschinen, Stirnlampen, 95 Pakete mit Baby- und Kleinkinderbedarf, ebenso Material für alte Menschen und insgesamt 459 Kartons beziehungsweise Plastiksäcke mit Winterbekleidung.

Am Rande der Packaktion resümierte Eberhard Klein: »Zuletzt haben wir keinen besonderen Aufruf mehr gemacht, sondern nur noch auf die Menschen, die sagten ›macht bitte weiter‹, reagiert.« Die Bitte der Ukrainehilfe um Werkzeuge habe eine »unglaublich große Resonanz« gefunden. Auch Betriebe aus der Region wurden aufmerksam und haben in ihrer Belegschaft um Spenden geworben.

Vielfältige Unterstützung

Das DRK Münzenberg habe beispielsweise Geld gesammelt und zwei Paletten mit Unfallrucksäcken und Sanitätsmaterial gespendet. Die Freiwillige Feuerwehr Oberbiel hat unter anderem Atemschutzgeräte und einen Schrank zum Schläuchetrocknen sowie eine Tragkraftspritze gespendet.

Klein dankte auch ausdrücklich der Gemeinde Langgöns: »Ohne Unterstützung der Kommune wäre diese Hilfe nicht möglich.« Stellvertretend für viele ortsansässige Unternehmen bedankte er sich bei der Firma Faber & Schnepp für ihre großartige Unterstützung. »Unsere Arbeit wird angenommen, dafür möchte ich unglaublich danken«, betonte der Organisator.

Ebenfalls bedanken wollte sich Juliia Vischnevska aus Korosten für die vielfältige Unterstützung durch die Winterhilfe. Sie überreichte an Eberhard Klein, den Langgönser Bürgermeister Marius Reusch und seinen Ersten Beigeordneten Hans Noormann gerahmte Urkunden. »Die Hilfe kommt sehr gut an, viele Menschen sind berührt. Ich möchte mich im Namen der Menschen aus der Region und der Feuerwehr von Korosten bedanken«, sagte die Ukrainerin.

Bürgermeister Marius Reusch dankte »stellvertretend für alle Langgönser und im Namen der Gemeinde ganz ganz herzlich für die Urkunden«. Er würdigte die Aktivitäten der Ukrainehilfe, »seit Beginn des Krieges gezielt und auf Bedarfe ausgerichtet Hilfe zu leisten«. Dies sei »sehr beeindruckend«. Sein Dank galt allen Helfern. Auch von der Menge der verschickten Hilfsgüter zeigte sich der Rathauschef begeistert und unterstrich: »Langgöns hat das Beste aufgeboten, was es hat, Bürger und Firmen haben herausragend zusammengearbeitet, bleibt weiter so engagiert.«

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