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Eine Brauerei für Laubach?

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So soll das alte Feuerwehrgebäude nach dem Willen von Roman Schönfeld und Dieter Bender bald aussehen. Repro: Kächler © Klaus Kächler

Wenn es nach dem Willen der Mitglieder des Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschusses geht, bekommt Laubach bald eine Brauerei mit eigenem Schankraum und Biergarten.

Laubach . Wo früher die Löschfahrzeuge standen sollen bald die Braukessel brodeln: Wenn es nach dem Willen der Mitglieder des Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschusses geht, bekommt Laubach bald eine Brauerei mit eigenem Schankraum und Biergarten.

Mit diesem Konzept für das alte Feuerwehrhaus konnte jedenfalls Roman Schönfeld überzeugen. Gemeinsam mit seinem Bruder Dieter Bender will er dem leerstehenden Gebäude Leben einhauchen, Bier brauen und in einem Schankraum im »industriellen Look« die selbst gebrauten Spezialitäten anbieten. So könnte gleichzeitig ein attraktiver Treffpunkt für junge Leute und Vereine aus der Region entstehen.

Mit ihrer Idee setzten sich die Brüder gegen zwei Mitbewerber durch, die ebenfalls ihre Pläne für das Areal direkt am Rande der Altstadt vor dem Ausschussmitgliedern vorstellten. Der Magistrat hatte bereits eine Vorauswahl getroffen, denn insgesamt waren Vorschläge von elf Interessenten eingegangen.

Der Pflegedienst Zimmermann und die Paulus GmbH, die auch das Pflegeheim am Weinberg in Wetterfeld betreibt, will die Feuerwache abreißen und stattdessen zwei Gebäudekomplexe für betreutes und barrierefreies Wohnen inklusive Arztpraxen errichten.

Nach den Plänen von Jean-Paskal Faskel hingegen, soll das Feuerwehrhaus weitgehend erhalten bleiben. Die Gebäude möchte er als Packstelle und Lager für das Familienunternehmen nutzen, das sich auf Gewürzhandel auf Märkten und im Internet spezialisiert hat. Der Stammsitz des florierenden Familienunternehmens in Freienseen platze bereits aus allen Nähten.

Als Mindestgebot für die Liegenschaft »Alte Feuerwache« hatte der Magistrat 200 000 Euro aufgerufen.

Doch am Ende sollte nicht das höchste Gebot, sondern das attraktivste Konzept den Ausschlag geben.

Wie Roman Schönfeld erläuterte, rechne er mit 15 bis 20 neuen Arbeitsplätzen in Laubach. Darüber hinaus verspreche man sich, die Stadt weiter zu beleben. Dazu wolle man Themenabende veranstalten, bei denen in Zusammenarbeit mit heimischen Gastronomen passende Speisen angeboten werden. Auch die geplanten Parkplätze hinter dem Gebäude in unmittelbarer Altstadtnähe kamen bei den Ausschussmitgliedern gut an.

Bereits jetzt produziert das Brüderpaar in der alten Laubacher Wäscherei mit viel Erfolg seinen kalt-gebrauten Nitro-Coffee unter dem Firmennamen »Faustcatcher«.

»Cold Brew Coffee on Nitro« ist ein kalt-extrahierter Kaffee der mit Stickstoff (Nitrogen) versetzt wird. Für die schwierige Dosierung des flüssigen Stickstoffs, der auf minus 196 Grad Celsius heruntergekühlt wird, entwickelten die beiden eine neue Methode, auf die sie ein Patent besitzen. Wenn man die Dose öffnet, wird aus der Nitro-Kapsel die Stickstoff-Kohlensäure freigesetzt. Sie sorgt für ein feines Sprudeln, für das cremige Mundgefühl und für eine cremig weiche Schaumkrone. Der natürlichen Energy-Drink ist vor allem bei Athleten beliebt.

Seit einiger Zeit brauen die Brüder nun auch Bier. »Im Moment produzieren wir helles ober- und untergäriges Bier, Wir denken, dass wir mit unseren Bierspezialitäten den Geschmack der Zeit treffen. Außerdem lieben wir es, mit Faustcatcher neue Märkte zu erobern«, so Schönfeld.

Sein Vortrag überzeugte, die Ausschussmitglieder so sehr, dass sie dem von Joachim Kühn (FW) formulierten Antrag, der den Stadtverordneten empfiehlt, ihr Konzept anzunehmen, einstimmig unterstützten.

Eine endgültige Entscheidung über die Zukunft der alten Feuerwache wird das Stadtparlament aller Voraussicht nach in seiner nächsten Sitzung am 7. Juli fällen.

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Die alte Feuerwache in Laubach steht leer. Wird hier vielleicht schon Bald eine kleine Brauerei ihr selbstgebrautes Bier anbieten? Foto: Kächler © Kächler

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