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Gemeinsam gärtnern in Laubach

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Eigenes Obst und Gemüse anbauen und gemeinsam ernten. Das soll in einem Projekt des Bürgerteams Laubach verwirklicht werden. Foto: Kächler © Kächler

Bürgerteam ruft zur Teilnahme an einem Gartenprojekt auf. Workshop am 3. März im Rathaus zum Auftakt.

Laubach (red/klk). Gemeinsam gärtnern und dabei frisches Gemüse und Obst aus biologischem Anbau genießen, das will das Bürgerteam Laubach in der kleinen Residenzstadt am Fuße des Vogelsbergs umsetzen. Den Startschuss für dieses ambitionierte Projekt bildet ein Workshop zum Thema »Gemeinschaftlicher Anbau - Solidarische Landwirtschaft in Laubach« am 3. März um 18 Uhr im Rathaus.

Regional und ökologisch

»Viele Menschen in Laubach und Umgebung möchten gern frisches und saisonales Gemüse aus der Region kaufen. Leider ist das bisher nur begrenzt und mit relativ großem Aufwand möglich«, heißt es in einem Aufruf des Bürgerteams.

Deswegen wolle man selbst aktiv werden und lade alle ein, die Interesse daran haben und im östlichen Landkreis Gießen wohnen, mitzumachen. »Ein gemeinsames Projekt ist am Entstehen und sucht noch viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter«, heißt es weiter.

Vorgestellt wird das Projekt an eben jenem 3. März im Rathaussaal. Die Veranstaltung solle einen Überblick darüber geben, was es schon für Ideen und Möglichkeiten gibt und wie das Projekt konkret ausgestaltet werden kann.

»Wir wollen ermöglichen, dass viele Haushalte sich mit frischem Gemüse und Obst aus der Region in Bioqualität versorgen können«, sagt Anja Kuhla, Sprecherin des Bürgerteams. Das sei gesund, denn frisch geerntete Pflanzen enthielten wesentlich mehr Vitamine als lang transportiertes oder gelagertes Gemüse und Obst. Außerdem sei es möglich, eine große Vielfalt von Pflanzen anzubauen. »Der ewig gleiche Salat aus dem Supermarkt muss nicht sein«, so Kuhla. Es könnten auch Sorten kultiviert werden, die gut schmecken, aber nicht gut transportfähig sind. Die treffe vor allem auf Tomaten und Erdbeeren zu. Fast vergessene alte Sorten böten neue Geschmackserlebnisse.

Anbaumethoden ausprobieren

»Gleichzeitig wollen wir neue Formen des Anbaus ausprobieren«, fügt Christina Diehl vom Bürgerteam hinzu. Bäume und Sträucher könnten abwechseln mit Gemüseanbau und blühenden Inseln. So spendeten Bäume Schatten und es entstehe ein Waldgarten. Obst und Gemüse wachse in mehreren Etagen. Eine Kombination von Klimaschutz, Biodiversitätsförderung und Nahrungsmittelanbau könne dabei neue Maßstäbe für die Landwirtschaft der Zukunft setzen. Der »lebendige Gemüseanbau« stehe nicht in Konkurrenz zur Natur, sondern füge sich in den großen ökologischen Kreislauf ein.

Beitrag zu Klimaschutz

Den Klimawandel könne heute niemand mehr ignorieren. Deshalb soll das Wasser für dieses Projekt nicht aus dem Wassernetz kommen, sondern über Dachflächen aufgefangen werden. Um all das zu verwirklichen, brauchte es eine Gemeinschaft, die dieses Projekt trage - aber auch Investitionen, die geschultert werden müssten. Es entsteht viel Arbeit, die hauptsächlich von festangestellten Menschen geleistet werden soll, die bezahlt werden müssen. Denn niemand möchte auf Dauer seine/ihre Freizeit komplett auf dem Acker verbringen. Und: Ohne »Profis« geht es nicht. Gemeinsame Arbeitseinsätze, gerade zu Beginn, seien für viele motivierend, gemeinsames Feiern ebenfalls. »Gemeinschaft heißt aber auch, dass alle sich gesundes Gemüse leisten können und nicht nur Gutbetuchte«, so Stadträtin Christiane Schmahl, ebenfalls im Bürgerteam.

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