Laubach wird befreit

Das Gewässer im Schlosspark soll wieder Heimat für Tiere und Pflanzen werden. Die Kosten für die Maßnahme sind auf rund 483 000 Euro veranschlagt worden
Laubach . Zu den zahlreichen Bausünden der 70er Jahre gehört auch, dass der Laubach, der durch den Park des Landgrafenschlosses fließt, in ein Korsett aus Steinen und Beton gezwängt wurde. Zu den Maßnahmen des Dorfentwicklungsprogramms IKEK gehört es nun, dass die Stadt Laubach seinen gleichnamigen Bach wieder in die Freiheit entlässt und dadurch gleichzeitig eine Gefahrenquelle an dem Erlebnisspielplatz, der hier neu entstehen soll, entschärft wird.
Die Kosten für die Maßnahme sind auf rund 483 000 Euro veranschlagt worden, die bereits in den Haushalt eingestellt wurden. 75 Prozent der »förderfähigen Kosten« davon sollen vom Land Hessen als Fördermittel fließen.
Neben der Renaturierung des Baches wird noch ein Wasserspielplatz entstehen und die marode Holzbrücke durch einen Steinbau ersetzt, der mit etwa 60 000 Euro bei den Gesamtkosten zu Buche schlägt.
Henning Heinze vom Büro Zick-Hessler stellte die Planungen für die Baumaßnahme im Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss vor.
Er erläuterte, dass die derzeit noch trapezförmig angeordneten Stein- und Betonplatten entfernt und durch groben Kies ersetzt werden sollen. Dabei werde das Profil abgeflacht und die steilen Hänge etwas abgetragen, um Unfällen bei spielenden Kindern vorzubeugen.
Das an dieser Stelle rund 60 Meter lange Bachbett wird außerdem mit leichten Mäandern versehen, um die Fließgeschwindigkeit zu verringern um Amphibien, Fischen, Insekten und Pflanzen die Möglichkeit zu bieten, sich hier anzusiedeln. Wie Vorsitzender Dr. Ulf Häbel (FW) berichtete, habe die IKEK-Steuerungsgruppe dem Konzept bereits zugestimmt. Die Sanierung des Bachbettes sei ebenso mit dem Büro Griebel abgestimmt, das für die Gestaltung des Spielplatzes verantwortlich zeichnet, so Bauamtsleiter Martin Bouda. Auch das gräfliche Haus habe zugestimmt.
Der Hauptausschuss nahm die Magistratsvorlage an und empfiehlt dem Stadtparlament, der Vorlage zuzustimmen.