Membran-Filter soll Problem lösen
Nach Trübung des Trinkwassers informiiert sich der Laubacher Haupt- und Finanzausschuss über Möglichkeiten der Sanierung.
Laubach . Alle Tests, Analysen und Maßnahmen, um die immer wieder auftretende Trübung des Wassers aus dem Hirtenbach-Brunnen in Laubach zu klären, sind bislang fehlgeschlagen. In seinem Sachstandsbericht schlug Helmut Richter von der Ingenieurfirma Bieske und Partner (Lohmar) vor dem Haupt-, Bau-, Finanz- und Umweltausschuss der Stadt vor, das Frischwasser durch eine Membran-Filteranlage direkt am Hochbehälter auf dem Ramsberg zu reinigen.
Für diese Maßnahme müsse man mit Kosten von rund 800 000 bis 900 000 Euro rechnen. Sie sei aber zuverlässig und werde bereits von vielen Kommunen genutzt, die etwa ihr Trinkwasser aus Flüssen bezögen. Die Wartung schlage jährlich mit weiteren circa 2500 Euro zu Buche.
Da die Kernstadt Laubach nicht auf den Brunnen verzichten kann, komme als Alternative lediglich der Bau eines neuen Tiefbrunnens infrage. Dies würde jedoch Kosten von rund 2,5 Millionen Euro verursachen und rund drei Jahre Zeit beanspruchen.
Grundwasser um elf Meter gesunken
Wenn über den Sommer die nötigen Genehmigungen für den Einsatz des Membran-Filters eingeholt werden, könne vielleicht schon im September mit der Baumaßnahme begonnen werden. Ursächlich für die Trübung ist eine Absenkung des Grundwasserspiegels von rund elf Metern. Außerdem Dringen aus dem oberen Bereich immer wieder Sedimente aus porösen Erdschichten in den Brunnen ein. Mit Trinkwasser aus dem Hirtenbachbrunnen werden die Kernstadt sowie der Stadtteil Münster und Teilbereiche von Wetterfeld versorgt.
Bei der Sitzung, die von Ausschussvorsitzendem Heinrich Philippi geleitet wurde, kam auch die Vermarktung der Grundstücke in der Philipp-Reis-Straße zur Sprache. Das Areal hinter der »Geisenwiese«, das im Regionalplan als Mischgebiet ausgewiesen ist, lässt sich schwer vermarkten. da das Gelände zur Wetter hin stark abschüssig ist. Hier wurde überlegt, ob es sinnvoll sei, das Grundstück teilweise aufzufüllen. Auch der Bau einer Photovoltaik-Anlage auf dem abschüssigen Teil war im Gespräch.
Als schwierig erweist sich auch ein Leerstandsmanagement für Häuser und Wohnungen in der Kernstadt. Wie Michael Köppen erläuterte, gehen aufgrund der Marktsituation die meisten Objekte schon frühzeitig »unter der Hand« weg.
Eine von der SPD-Fraktion eingebrachte Resolution gegen die Aufstockung der hauptamtlichen Beigeordneten von zwei auf drei durch den Landkreis Gießen wurde mit der Mehrheit aus CDU, Freien Wählern und Grünen abgelehnt, wobei sich ein FW-Abgeordneter und der FDP_Vertreter der Stimme enthielten.
Ein weiterer SPD-Antrag, den Einsatzkräften der heimischen Feuerwehren eine Jahresprämie in Höhe von 100 Euro als Anerkennung ihrer Arbeit zukommen zu lassen, wurde vertagt. Hier will man zunächst das Votum des Wehrführerauschusses zu diesem Vorschlag abwarten.
Alleebäume sollen ersetzt werden
Mehrheitlich beschlossen wurde jedoch die Beschlussfassung für einen Antrag der Grünen-Fraktion, nachdem die Stadt Laubach für jeden Alleebaum, der gefällt werden muss oder bereits gefällt wurde, bis Ende 2023 ein neuer Baum als Ersatz gepflanzt werden soll. Eine entsprechende Bedstandsaufnahme soll durch den städtischen Bauhof erfolgen.
Einstimmigkeit herrschte bei den Beschlüssen zu Änderungen der Bauleitplanungen für die Grundstücke »Friedberger Straße« in Gonterskirchen und »Die Mühläcker« in Ruppertsburg.
Auch die Erschließung des Baugebietes »Auf dem Hofdriesch, zweiter Bauabschnitt« sowie der Grundstücksverkauf »Auf dem Steinköppel« in Altenhain und einer Grünfläche im Bereich der Wegparzelle »Lippe« in Laubach wurden der Stadtverordnetenversammlung einstimmig empfohlen. Das gleiche gilt für den Beitritt zum interkommunalen Projekt »Cybersicherheit in öffentlichen im Landkreis Gießen«. Beschlossen wurde schließlich auch, den Antrag der Grünen-Fraktion, eine Starkregenanalyse für das gesamte Laubacher Stadtgebiet in Auftrag zu geben. Auf die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Stadtparlaments zu nehmen.