Tennisclub zieht positive Bilanz
Laubach (red). Viele Vereine kämpfen mit der Tatsache, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich engagieren wollen - von verpflichtender Vorstandsarbeit ganz zu schweigen. Zu groß sei die Verantwortung und auch die zeitliche Belastung. Im Tennisclub Laubach (TCL) weht seit einiger Zeit ein anderer Wind: Im fünften Jahr verzeichnet der Verein steigende Mitgliederzahlen.
Von 70 vor sechs Jahren kletterte die Zahl auf bis zu 250 Mitte letzten Jahres.
Viel Zuwachs in letzten fünf Jahren
Aktuell liegt sie aufgrund saisonal üblicher Austritte bei gut 220 inklusive einer auf 35 Kinder und Jugendliche angewachsenen Nachwuchsabteilung. 75 Prozent der aktuellen Mitglieder sind dem Verein in den letzten fünf Jahren beigetreten. Und auch über das Engagement der Mitglieder ist nicht zu klagen: Seit der Mitgliederversammlung kürzlich in der Pizzeria »Aragosta« ist der Vorstand seit langer Zeit wieder komplett besetzt und es gibt mehr und mehr Arbeitsgruppen mit engagierten Mitgliedern außerhalb des Vorstandsteams.
Während der Versammlung blickte der Vorsitzende Martin Schmier auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nicht nur, dass etwa 50 Neumitglieder gewonnen werden konnten, auch das Projekt »Tennis für alle«, das sich an Menschen mit Handicap richtet, setzte der Verein fort, gewann auch hier neue Sportler und erfuhr überregionale Würdigung seiner Inklusionsarbeit durch Preise, Auszeichnungen und Presse-, Rundfunk- und TV-Berichte.
Durch steigende Mitgliederzahlen gehe es dem Verein auch finanziell gut. Das zeige sich in vielen Anschaffungen und Baumaßnahmen, die der Verein tätigen konnte. Durch viele Förder- und Preisgelder aus dem Inklusionsbereich wurden Teile der Anlage barrierefrei umgebaut. Auch im Bereich der Digitalisierung befindet sich der Verein mit digitaler Mitglieder- und Kassenverwaltung, Webcam, Website und monatlichen Newslettern auf neuestem Stand. Ein Dank des Vorstands ging an die Personen, die sich um Clubhaus, Anlage, Verpflegung und Mitgliederwerbung kümmerten: Hubertus Ackermann, Willi Alles, Karl-Heinz Kotzian, Peter Jablonski, Dirk Oßwald, Gerd Rohrmann, Andreas Wenig sowie die Arbeitsgruppe »Clubhausfeen« um Irmgard Ackermann und Anna Jablonski.
Aufstieg in die Bezirksliga
Auf sportlicher Ebene freute man sich über den Aufstieg der Herren-40-Mannschaft in die Bezirksliga und den zweiten Platz der Kreispokal-Mannschaft der Herren. Jugendwart Viktor Wall berichtete von steigendem Interesse am Kinder- und Jugendtraining und vielen Ideen, die er mit den vereinseigenen Assistenz-Trainern für 2023 ausgearbeitet hat. So soll es neben dem ersten Elternabend am 15. März auch ein Sommercamp für den Nachwuchs geben, zudem Mannschaftsmeldungen für den Kreispokal und Fahrten zu überregionalen Tennis-Turnieren. Schmier erwähnte auch lobend das Fitnessangebot »Fit für Tennis« in der Wintersaison von Hubertus Ackermann.
Nach einem positiven Kassenbericht des Schatzmeisters Mario Wiegran und einstimmiger Entlastung standen Neuwahlen für einige Positionen an. Bei der turnusmäßigen Wahl des Vorsitzenden stand Schmier nach elf Jahren als erster Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung. Auf seinen Posten wählte die Versammlung die bisherige zweite Vorsitzende Melanie Burkart. Die nun vakante Position der zweiten Vorsitzenden übernahm Anna Jablonski. Rita Fleischer löste Lars Albert in der Funktion als Sportwart ab. Die anderen Ämter - Rechner (Mario Wiegran), Jugendwart (Viktor Wall) und Schriftführerin (Janna Schleier) - blieben unverändert. Mit dieser Besetzung sind die Vorstandspositionen erstmals seit vielen Jahren wieder komplett besetzt.
Für 40-jährige Mitgliedschaft im Verein wurde Adi Hanak in Abwesenheit ausgezeichnet. Auch drei Anträge von Mitgliedern fanden die mehrheitliche Zustimmung der Versammlung: So will der Verein sich nach einem eindrücklichen Appell von Bürgermeister Matthias Meyer um Trinkwasser-sparende Alternativen zur Bewässerung der Tennisanlage kümmern. Ferner können künftig auch junge Erwachsene bis 21 Jahre weiter am (subventionierten) Jugendtraining teilnehmen, wenn sie in einer Mannschaft spielen. Außerdem beauftragte man den Vorstand mit der Ausarbeitung einer Satzungsänderung.