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Werk hallt kraftvoll nach

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Die Aufführung des »Othello« begeisterte die Besucher im Schlosshof. Foto: Schütte © Schütte

Im Laubacher Schlosshof verfolgten rund 500 Besucher die Aufführng des Shakespeare-Stückes »Othello«. Ein spannender Abend der Theaterkunst, der noch lange nachhallen wird.

Laubach (hgt). Rund 500 Besucher waren an einem lauen Sommerabend in den Laubacher Schlosshof gekommen, darunter in der Mehrzahl wohl Schülerinnen und Schüler örtlicher Schulen. Mit »Othello« wurde vielleicht William Shakespeares perfektestes Stück in englischer Sprache geboten. Im Mittelpunkt steht dabei der dunkelhäutige Feldherr Othello von Venedig, der aus überzogener und vom Intriganten Iago geschürter Eifersucht seine geliebte Ehefrau Desdemona und daraufhin sich selbst tötet. Fertiggestellt wurde das Werk um die Jahre 1603 oder 1604. Es ist ein Werk, das in der heutigen von vielen Konflikten geprägten Welt mit besonderer Kraft nachhallt.

Die Produktion von Paul Stebbings wurde rund um den Globus gezeigt und stieß sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern auf großen Beifall. Ergänzt wird die Produktion durch Thomas Johnsons emotionale und kraftvolle Musik, wobei die live gespielten Musikinstrumente und der harmonische Klang die Handlung wie in einem Film begleiten. Das Bühnenbild hat, wie von Skakespeare gewollt, ebenso historische Anklänge, wie die von den Schauspielerinnen und Schauspielern getragenen Kostüme, Resonanz und Inszenierung sind zeitgenössisch. In der Inszenierung geht man dem Drama des Barden auf dem Höhepunkt seiner Kräfte nach. Das wird von Shakespeare mehr beleuchtet als interpretiert und stellt eine großartige Studie menschlicher Gebrechlichkeit dar, eine Romanze, ein musikalisches Drama, manchmal sogar eine Komödie, und sicherlich eine der größten Tragödien, die je inszeniert wurden. Keine Tourneegruppe von Shakespeares Hauptwerken hat mehr Menschen in vielen Ländern erreicht als das TNT-Theater (produziert von Grantly Marshall von ADG Europe). Die Aufführungen zeichnen sich durch ein klares Geschichtenerzählen und viele Eigenschaften aus, die Shakespeare selbst verwendet hätte, wie Livemusik und einfache Inszenierung. Sie verfügen zudem über ein virtuoses Schauspielensemble, das mehrere Rollen zu spielen in der Lage ist und körperliche, musikalische und dramatische Fähigkeiten kombinieren kann. Dies ist Shakespeare, der für alle zugänglich ist. Es war auch in Laubach ein spannender Abend der Theaterkunst, der noch lange nachhallen wird.

Versprochen wurde schon in den Begrüßungsworten, dass man im nächsten Jahr wieder im Laubacher Schloss Station machen wird, um das ebenso bekannte Stück »Romeo und Julia« von William Shakespeare zu präsentieren.

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