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Arbeitskreis holt Findt’sches Haus ins Museum

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Von: Klaus Kächler

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Matthes I. erläutert das Modell von Heinrich Schroer im Heimatmuseum. Fotos: Kächler © Kächler

Bemerkenswerter Fachwerkbau wurde in den 1950er Jahren abgerissen. Jetzt steht das detailgetreue Modell von Zimmermann Heinrich Schroer im Heimatmuseum.

Lich . Die schlechte Nachricht vorweg: Das älteste Fachwerkhaus Lichs, ein architektonisches Meisterwerk aus dem 14. Jahrhundert, ist weg. Das sogenannte Findt’sche Haus wurde in den 1950er Jahren einfach abgerissen. Und jetzt kommt die gute Nachricht: Das Gebäude mit der bemerkenswerten Fachwerkkonstruktion kann dennoch bis ins Detail bewundert werden. Ein entsprechendes Modell aus Eichenholz im Maßstab 1:10 ging jetzt in den Besitz des Licher Heimatmuseums über. Mit Hilfe von Sponsoren, darunter die Sparkassen-Kulturstiftung und die Ovag, konnte das originalgetreue Modell von den Erben des Erbauers zum Preis von 5000 Euro angekauft werden.

Dies feierte der Heimatkundliche Arbeitskreis mit einem kleinen Empfang im Museum, zu der Vorsitzender Uwe Mogk neben Bürgermeister Dr. Julien Neubert zahlreiche Besucher begrüßen konnte.

Der stellvertretende Vorsitzende Paul-Martin Lied wies in seiner Einführung darauf hin, dass das Haus, das einst in der Hüttengasse 4 stand, zu den bedeutendsten Fachwerkgebäuden in Hessen zählte, als echter Kulturschatz gelte und noch immer in der Fachliteratur Erwähnung finde.

»Aal Gelerch«

Im Zeitgeist der fünfziger Jahre habe man das alte Gebäude jedoch als »aal Gelerch« abgetan. »Damals legte man überall mehr Wert auf ein anständiges Badezimmer im Haus und eine autofreundliche Innenstadt«, so Lied.

Schließlich erläuterte Matthes I. von Oberhessen das Modell, das sein 2002 verstorbener Vater Heinrich Schroer erbaute.

»Lich steht jetzt in einer Reihe mit Frankfurt und Berlin«, so Matthes, denn auch dort seien Modelle des Zimmermannmeisters aus Bettenhausen ausgestellt. Sein Findt’sches Haus war ursprünglich als Lehrmodell für Zimmerleute gedacht und ließ sich komplett auseinandernehmen. Eine beeindruckende Konstruktion im hessisch-fränkischem Fachwerkstil.

Das Modell ist jeweils zu den Öffnungszeiten des Heimatmuseums im Textorhaus der Stadt Lich zu bestaunen. Diese sind samstags von 14 bis 16 Uhr und sonntags von 10.30 bis 12 Uhr sowie nach Voranmeldung (Telefon: 06404/806-100). Der Eintritt ist frei.

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An dieser Stelle in der Hüttengasse stand das Findt’sche Haus. © Klaus Kächler

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