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Eberstädter sind sauer

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2018 hatte der Investor des neuen Baugebiets als Ausgleich eine Freizeitfläche und Jugendraum versprochen. Passiert ist bislang nichts. Jetzt ist auch eine Klage gegen ihn nicht ausgeschlossen.

Lich (klk), »Wir haben damals unseren Sportplatz nur für das neue Baugebiet geopfert, weil wir als Ausgleich ein Kleinsportfeld und einen Jugendraum fest zugesichert bekommen haben«, berichtete Eberstadts Ortsvorsteher Klaus Biermann vor dem Ausschuss für Bauen, Umwelt und Stadtentwicklung in Lich. Das war im Mai 2018. Auf die zugesagten Einrichtungen warten die Eberstädter allerdings noch heute.

Eigentlich war für die Ausschusssitzung eine Aussprache mit dem Investor, der JFP Fischer Projekt GmbH (Linden), anberaumt. Doch Gesellschafter und Geschäftsführer Jörg Fischer hatte den Termin kurzfristig wegen Krankheit abgesagt. Die Mitglieder des Ausschusses beließen den Punkt dennoch auf der Tagesordnung, damit die extra angereiste kleine Delegation aus dem Licher Stadtteil Gelegenheit bekam. die Situation aus ihrer Sicht zu schildern. »Wir sind stinksauer«, machte Biermann deutlich. Seit Jahren habe man der Jugend im Dorf nichts anzubieten und werde immer nur hingehalten. »Wir sind fassungslos«. so der Ortsvorsteher, der den Magistrat aufforderte, nach vier Jahren endlich zu handeln.

Der Ausschuss sprach Biermann seine volle Unterstützung aus. Berchtold Büxel (Grüne) fragte, wieso der Vertrag es nicht hergebe, den Investor in Regress zu nehmen. Bei künftigen Abschlüssen müsse unbedingt auf solche Dinge geachtet werden. »Den Punkt, an dem man rechtliche Mittel einlegen muss«, sieht Andreas Abert (CDU) erreicht. Unterstützung erhielt er von Sascha Ott (FW), der sich dafür aussprach, alle Möglichkeiten auszunutzen.

Noch deutlicher drückte sich Prof. Knut Stieger (SPD) aus: »Solche Leute kann man nicht anders zur Raison bringen.« Als Stadtrat Ralph Bretschneider, der Bürgermeister Dr. Julien Neubert im Ausschuss vertrat, berichtete, dass die JFP Fischer Projekt GmbH kurzfristig einen Terminplan vorgelegt habe, der eine Fertigstellung noch in diesem Sommer in Aussicht stellt, sorgte das beim Gremium lediglich für ungläubiges Kopfschütteln. »Falls das wieder nichts wird, scheint mir der Klageweg unausweichlich«, konstatierte Bretschneider.

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