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Höchste Auszeichnung

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Von: Thomas Wißner

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Tänze und Egerländer Liedgut werden beim 34. Egerländer Landestreffen in Lich gepflegt. Foto: Wißner © Wißner

Gerlinde Kegel zeichnete gemeinsam mit Organisationsleiter Wolfgang Jordan vom Bund des Egerländer Gmoin Anneliese Schmidt aus Hungen mit der höchsten Auszeichnung aus.

Lich (twi). »Bei allen Fragen zur Zukunft der Brauchtumspflege sollte man bei einem Blick hier in den vollen Don-Bosco-Saal zuversichtlich sein«, so Lichs Bürgermeister Dr. Julien Neubert in seinem Grußwort beim 34. Egerländer Landestreffen Hessen im Pfarrsaal der St. Paulus-Kirche Lich.

Neubert hatte auch die Schirmherrschaft für das Landestreffen »in der Stadt im Herzen von Hessen« übernommen, wo Heilige Messe und Volkstumsnachmittag samt Ausstellung der Egerländer Tracht stattfanden. Der Landesverband der Egerländer und die Egerland-Jugend Hessen bestehen seit 1953. Erklärtes Ziel der Egerländer oder wie es in der Mundart korrekt heißt Eghalanda Gmoin (Gemeinden) war es, den heimatvertriebenen Egerländern eine Anlaufstelle zu geben, in der sie Gleichgesinnte trafen, in ihrer Egerländer Mundart reden konnten und das Brauchtum erhalten blieb.

Für die Fortführung der Tradition steht die aktive Egerland-Jugend, die nicht nur beim Landestreffen mit der Egerländer Tracht die »Tracht des Jahres 2022« präsentierte, sondern auch Tänze und Egerländer Liedgut pflegt. Volkstanzgruppen mit Jugend existieren in den Gmoin Braunfels, Dillenburg, Herborn, Hungen und Offenbach. Aktuell zählt der Landesverband Hessen 650 Mitglieder in zwölf Gmoin, darunter mit Hungen und Gießen zwei im Landkreis Gießen.

Verbundenheit zur Tradition

Landesvüarstäihare (Landesvorsitzende) Gerlinde Kegel (Herborn) zeigte sich bei dem unter dem Motto »Rund um den Kaiserwald« stehenden Volkstumsnachmittag erfreut auf eine fast 70-jährige Tradition zurückblicken zu können und dies hob auch Landesjugendführerin Mona Hafer (Dillenburg) hervor, die den Auftritt des Gmoi-Volkstanzkreises Lahn-Dill ankündigte. »Es ist dies die beste Form, das Brauchtum öffentlich zu machen und diesen Teil der Geschichte mit Gesang und Tanz und dem Tragen der Tracht aufrecht zu erhalten. Damit zeigen wir die Verbundenheit zu unserem Verein und unserer Tradition«, so Hafer, die Felix Mückstein aus Langsdorf von der Gmoi Hungen mit dem bronzenen Jugendabzeichen des Egerländer Bundes auszeichnete.

Kegel zeichnete gemeinsam mit Organisationsleiter Wolfgang Jordan vom Bund des Egerländer Gmoin mit der höchsten Auszeichnung, die der Bund des Egerländer Gmoin zu vergeben hat, dem Bundesehrenzeichen, Anneliese Schmidt aus Hungen, die bereits seit 1960 im Gmoirat in Hungen und seit Jahrzehnten im Landesvorstand als stellvertretende Trachtenwartin wirkt, für hervorragende Verdienste aus. Darüber hinaus wurde Jürgen Mückstein (Langsdorf) von der Gmoi Hungen die Bundes-Ehrennadel verliehen.

Musikalisch sorgte das »Das Original Böhmerländer Terzett« unter der Leitung von Horst Nausch, die singenden Kulturwarte der Gmoi Limburg, das Duo »Christa und Jürgen«. Dem Volkstumsnachmittag vorausgegangen war eine von Pfarrer Ludger Müller gehaltene Heilige Messe und Totenehrung in der St. Paulus-Kirche mit anschließendem gemeinsamen Mittagessen im »Don-Bosco-Saal«.

Eingebunden war eine Ausstellung Egerländer Trachten, nachdem diese im April vom Deutschen Trachtenverband zur Tracht des Jahres ernannt wurde. Dabei wurde vor allem aber auch die Vielfältigkeit der Tracht, die zuvor bereits in Hungen ausgestellt war und ab dieser Woche in Lich in den Räumen der Filiale der Volksbank Mittelhessen in einer Ausstellung zu sehen ist, hervorgehoben. Ausgestellt werden Marienbader-, Egerer-, Karlsbader-, Bischofteinitzer- und Mieder-Tracht samt Goldhauben und Flinnerlhaube.

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