Lindenstraße eingeweiht

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Vereins »Unsere Gemeindeschwestern Lich« wurde jetzt die Muschenheimer Lindenstraße eingeweiht.
Lich (hju). Das Anwesen der Neumühle in Muschenheim war würdiger Veranstaltungsort und bot den festlichen Rahmen der Jubiläumsfeier zum zehnjährigen Bestehen des Projekts »Unsere Gemeindeschwestern Lich«, Vorsitzende Petra Schneider freute sich, dass der Einladung über 150 Personen gefolgt waren. Patienten, Angehörige, Vereinsmitglieder sowie Bürgermeister Dr. Julien Neubert und weitere Gäste verbrachten nach dem Mittagessen bei Kaffee und Kuchen einen unterhaltsamen Nachmittag. Zudem wurde an diesem Tag die von Jochen Sauerborn am Rande seines weitläufigen Areals angelegte Lindenstraße eingeweiht. Hier hat der Besitzer mit über 30 Linden einen bereits vorhandenen Feldweg begehbar gemacht und in eine Allee verwandelt. Den so entstandenen Muschenheimer Rundweg kann man in zwei Etappen absolvieren und er lädt mit etlichen Sitzgelegenheiten ein, die Aussicht auf die Münzenburg zu genießen. Die Lindenstraße ist von Muschenheim, auch per Rollator, bequem zu erreichen. Mit den Worten »Spazieren macht fit« dankten die Gemeindeschwestern dem Sponsor für diese großzügige Geste.
Der Gemeindeschwester-Verein wurde 2012 zunächst für den Licher Stadtteil Muschenheim gegründet. In den nächsten Jahren schlossen sich dann die Stadtteile Kloster Arnsburg, Bettenhausen, Birklar, Eberstadt und Langsdorf dem Projekt an. Zu Beginn von der Uni Marburg wissenschaftlich begleitet, fand das Projekt auch großes Interesse beim Sozialministerium des Landes Hessen, allerdings ohne finanzielle Unterstützung. Die Finanzierung erfolgt fast ausschließlich durch die beiden Träger, Stadt Lich und Familie Sauerborn. Die Ziele des Vereins sind die Erhöhung der Zufriedenheit und des Wohlbefindens der Älteren durch persönliche Zuwendung, die Verbesserung der Gesundheitsüberwachung durch schnelle Erreichbarkeit und persönliche Nähe, eine Verbesserung der Mitwirkungsbereitschaft an medizinischer Behandlung sowie durch aufsuchende Seniorensozialarbeit die Reduzierung von Altersisoliertheit. Die Gemeindeschwestern bieten regelmäßige Sprechstunden an und besuchen auf Wunsch auch nicht mobile Menschen zu Hause. Durch den persönlichen Kontakt wird so Hilfe- und Unterstützungsbedarf erkannt, passende Hilfe koordiniert und Schwellenängste werden reduziert. Die Inanspruchnahme der Gemeindeschwestern ist für Licher Bürgerinnen und Bürger freiwillig und kostenlos. Das Angebot ist etabliert und wird zunehmend nachgefragt. Im letzten Jahr wurden, trotz Corona, mehr als 1500 Betreuungsstunden geleistet, bei weit über 300 Patienten. Derzeit sind vier Gemeindeschwestern beim Verein beschäftigt. Der Verein ist stolz, dass er ein solches Angebot bieten kann und ist dankbar für jede Spende, die mithilft, die Arbeit für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger aufrechtzuerhalten und weiter zu verbessern.