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Nur der Wertstoffhof stört

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Von: Klaus Kächler

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Wo jetzt der Wertstoffhof der Stadt Lich steht, könnten bald weitere Stellplätze für den geplanten Neubau einer Drei-Feld-Sporthalle entstehen. Foto: Kächler © Kächler

Langsam nimmt die neue Dreifeld-Sporthalle Formen an. Jetzt wurde die Machbarkeitsstudie vorgestellt.

Lich . Die neue Dreifeld-Sporthalle für Lich nimmt langsam Formen an. Gegenüber einem ersten Entwurf ist nun aber eine Erweiterung im Gespräch. Architekt Frank Neumann und Projektleiterin Carolin Diehl vom Architekturbüro Neumann (Frankfurt) stellten am Dienstagabend das Ergebnis ihrer aktualisierten Studie den Mitgliedern des Licher Bauausschusses vor.

Die Kosten für die Halle liegen nach ihren Worten bei schätzungsweise 7,6 Millionen Euro (in Massivbauweise), beziehungsweise 6,4 Millionen Euro (in Holzbauweise). Der nun ins Auge gefasste zusätzliche Anbau schlägt dabei mit etwa 1,2 Millionen Euro zu Buche.

Zur Auswahl stehen drei mögliche Standorte am Sportzentrum Fasanerie, wobei der Platz hinter dem Sportfeld als zu aufwendig in der Umsetzung verworfen wurde. Auch der Standort vor der Tennisanlage bringt viele Nachteile, wie etwa die bereits verlegten Gasleitungen, die nicht überbaut werden dürfen.

So wurde Variante 1, in östlicher Richtung, vor dem großen Sportoval, eindeutig präferiert. Dabei fallen am wenigsten Parkflächen weg. Allerdings stört der gerade erst eingerichtete Wertstoffhof vor allem optisch das Bild. »Man sollte sich überlegen, ob man den Wertstoffhof nicht verlegen könnte«, gaben die Planer zu bedenken.

Radweg muss verlegt werden

Umgelegt werden muss in jedem Fall der Radweg, der derzeit noch über die Schotterfläche vor dem Sportzentrum führt. Die rund 160 Pkw-Stellplätze blieben bei der Variante 1 erhalten. Allerdings stellte Berchtold Büxel (Grüne) bei der anschließenden Aussprache die berechtigte Frage, ob denn 160 Parkplätze für die allein schon geplanten 520 Besucherplätze in der Halle wirklich reichen würden.

Auch an eine Gastronomie in der Halle bei Heimspielen wurde in dieser ersten Studie noch nicht gedacht. Auf eine entsprechende Nachfrage von Professor Knut Stieger (SPD) erwiderte die Projektleiterin, dass man für diesen Fall Räume einplanen könne, die flexibel genutzt werden.

Generell sei man bemüht gewesen, die Wünsche der Licher Vereine in die Machbarkeitsstudie einzubeziehen.

So auch die Idee für einen Anbau des Vereins Lich Basketball, deren Vorsitzende Annette Gümbel den Plan erläuterte.

Innovation für Mittelhessen

»Während Corona haben wir überlegt, wer die Stakeholder für ein modernes Sport- und Freizeitangebot in Lich sein könnten«, erläuterte Gümbel. So haben wir einen digitalen Schulungsraum entwickelt, der nicht nur für Sportler interessant ist, sondern auch für Senioren und genauso für Unternehmen, deren Azubis beispielsweise hier ihre Persönlichkeit weiterentwickeln können.« Auf insgesamt 300 Quadratmetern Fläche sei auch Platz für weitere Seminar- und Physio-Räume.

Das Herzstück aber sei der digitale »Speedcourt«, auf dem Sportler Schnelligkeit, Reaktionsvermögen und Konzentration trainieren. Hier könnten auch spezielle Übungen für Demenzkranke angeboten werden. »Damit bringen wir Innovation nach Mittelhessen. So etwas gibt es im weiten Umkreis nicht noch einmal«, so die Chefin von Lich Basketball. Alle genannten Bauteile für dieses Zentrum seien bereits im Besitz des Vereins. »Wir haben nur leider keine Räume dafür. Der Anbau an die Sporthalle wäre ideal«, schloss Gümbel.

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So könnte die Halle aussehen: Im jetzt vorgestellten neuen Bereich (hellblau) will der Verein Lich Basketball ein modernes Schulungs- und Seminargebäude mit digitalen Trainingsmöglichkeiten einrichten. Repro: Kächler © Klaus Kächler

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