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Ohne Verstärker aber mit Verstärkung

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»Simply4Friends« holen sich beim Jubiläumskonzert Verstärkung auf die Bühne. Foto: Brümmer © Brümmer

Verstärker: Unnötig. So machen es »Simply4friends« seit nunmehr zehn Jahren. Bei ihrem Jubiläumskonzert in Lichs guter Stube halfen vier weitere Freunde mit.

Lich (red). Was braucht man, um in der vollbesetzten Licher Alten Synagoge zweieinhalb Stunden gute Laune zu verbreiten? Gut zwei Dutzend mal mehr, mal weniger bekannte Pop- und Rocksongs, vier Freunde und eine Gitarre. Verstärker: Unnötig. So machen es »Simply4friends« seit nunmehr zehn Jahren. Bei ihrem Jubiläumskonzert in Lichs guter Stube halfen vier weitere Freunde mit.

Guido Linke an der Gitarre startete solo und fulminant: »Hymn«, legendärer Rocktitel von Barclay James Harvest, läutete den Einzug der Sänger Sabine Schindele, Wolfgang Fey und Christiane Linke ein. Schlag auf Schlag ging es weiter, aktuellere Stücke wie »Perfect«, »Herz über Kopf« oder »Chasing Cars« mischten sich mit Klassikern wie »Killing me softly«, »Living on a prayer« oder Tina Turners »Proud Mary«. In der zweiten Hälfte kamen die Freundesfreunde mit auf die Bühne. So kamen tolle Stimmen, eine weitere Gitarre (Eva Saarbourg), Piano und Akkordeon (Silke Risse) dazu und erweiterten die Möglichkeiten der Interpretation. Bei McCartneys »Let it be« ein fast orchestraler Höhepunkt - mit Martina Mulch-Leidichs beeindruckenden Soloparts.

Doch wer hätte gedacht, dass sogar Phil Collins’ »In the air tonight« ganz ohne »Wumms« und Elektrik funktioniert? Das Akkordeon legte den Teppich, am Cajón trommelte Marvin Ulrich den unverkennbaren Beat und sechs Stimmen kamen dem Original sogar ein bisschen nahe. Eine ungewöhnliche, tolle Interpretation.

Nach dem »Wellerman« und »Mrs. Robinson« läutete »Ich will noch nicht nach Hause« von Johannes Oerding die Zugaben ein. Mit Cohens »Hallelujah«, »Über den Wolken« und »Leaving on a jetplane« ein emotionaler Rückgriff auf sicheren Ohrenschmaus.

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