Tosender Premieren-Applaus

Bei der Komödie »Neurosige Zeiten« im vollbesetzten Dorfgemeinschaftshaus bleibt kein Auge trocken.
Lich (hju). Die Premiere der Komödie »Neurosige Zeiten« sorgte im Eberstädter Dorfgemeinschaftshaus für mächtig strapazierte Lachmuskeln und es blieb kein Auge trocken. Wie empfängt man Besuch in einer Psychiatrie, ohne dass der Besuch merkt, dass er in einer Klapsmühle ist? Vor dieser Herausforderung steht die sexsüchtige Agnes (Patrizia von Diemar), denn ihre Mutter (Ursula Fidorra) meldet sich spontan zum Besuch an. Diese geht allerdings davon aus, Agnes residiere in einer Villa und nicht in der Psychiatrie. Kurzerhand sollen die Mitbewohner aus Agnes Wohngruppe nun versuchen, wie ganz normale Menschen zu wirken und das Verwechslungsspiel nimmt seinen Lauf. Der zwangsneurotische Hans (Dierk Stechmann) muss den langjährigen Lebenspartner mimen, die wahnhafte Stalkerin Marianne (Rosi Rühl-Laue) wird als Haushälterin ausgegeben und der menschenscheue Willi (Cornelius Schreiber) soll einen ganz normalen Hausmeister spielen. Alles Vorhaben, die nach hinten losgehen. Als dann auch noch eine Tuppertante (Yvonne Hasche-Ennigkeit) erscheint, die »auf der Bühne plötzlich tödlich verunglückt«, ist das Verwirrspiel komplett. Eine Sozialpädagogin (Rebekka Nitzsch) fordert dann auch noch ergebnislos die Bewohner zu einer Bastelstunde auf, aber alle Bewohner hoffen auf Entlassung. Dies verhindert allerdings Anstaltsleiterin Dr. Dr. Ilse Schwarz (ebenfalls dargestellt von Yvonne Hasche-Ennigkeit). Das Durcheinander wird komplett, als sich auch noch Schlagerstar Hardi Hammer (Christian Schulz) und in seinem Gefolge ein »Bild-Reporter« (Günter Müll) in die WG einmieten. »Neurosige Zeiten«, ist der Titel eines Stücks aus der Feder der jungen hessischen Theaterautorin Winnie Abel. Das Ensemble der Theatergruppe des Dorf- und Kulturladens sorgte für reichlich amüsante Unterhaltung der Besucher und erntete dafür tosenden Applaus. Alexandra Renkawitz dankte allen Akteuren vor und hinter der Bühne sowie allen Helfern. Sie freute sich, dass auch die zweite Vorstellung am Sonntagnachmittag bereits ausverkauft war und keine Karten mehr zu bekommen waren.