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Beschlussempfehlung für Querung »Hahnenstrauch«

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Von: Thomas Wißner

»Da muss was gemacht werden«, räumte Dirk Hansmann (SPD) ein, als es um den Grünen-Antrag zur Änderung der Querung »Hahnenstrauch« zur Einfahrt zum Neubaugebiet ging.

Linden (twi). »Da muss was gemacht werden, aber ich bin kein Freund von Querungen direkt an der Straße«, räumte Dirk Hansmann (SPD) in der Sitzung des Bauausschusses ein, als es um den Grünen-Antrag zur Änderung der Querung »Hahnenstrauch« zur Einfahrt zum Neubaugebiet »Nördlich Breiter Weg« von der Gießener Straße ging.

Anpassung für Sehbehinderte

Dazu hatte das seinerzeit für die Maßnahme verantwortliche und vom einstigen Eigentümer, der Hessischen Landgesellschaft (HLG), beauftragte Ingenieurbüro bereits Stellung bezogen und mitgeteilt, dass »die Anlage damals nach der DIN 32984 beziehungsweise dem damals gültigen Stand des Mobilitätsleitfadens des Landesamtes beplant wurde. Es lässt sich heute leider nicht mehr detailliert nachvollziehen, welche Vorgabe bei der Errichtung zum Tragen kam, da zu diesem Zeitpunkt auch in den Kommunen unterschiedliche Musterdetails existierten«. Allerdings pflichteten auch die damaligen Planer aus heutiger Sicht dem Grünen-Begehren bei: Eine Anpassung ist zu empfehlen. Die Missverständlichkeit für blinde und sehbehinderte Personen sollte aufgehoben werden.

»Hierzu ist der Auffindestreifen bis zur Bordsteinkante durchzuführen und eine Lücke einzufügen zur Verdeutlichung der ungesicherten Querungsstelle. Das Sperrfeld deckt dann nur den Bereich der Nullabsenkung ab. Wir empfehlen den Bereich detailliert zu überplanen, auch um die Belange der kreuzenden Radfahrer, wie im nachfolgenden Punkt beschrieben, zu berücksichtigen.« Die Führung des Rad-/Fußweges sei bewusst versetzt erfolgt, weil es Bestrebungen gab, an dieser Stelle einen Kreisel zu errichten. »Vor einem Umbau der Querungsstelle sollte geprüft werden, ob ein Umbau zum Kreisverkehrsplatz noch zu erwarten ist oder ob dies nicht der Fall ist. Dies hat gegebenenfalls weitere Auswirkungen auf die Wahl der Führung des Radverkehrs. Ergänzend hierzu ist zu sagen, dass der mit Hessen Mobil abgestimmte Einmündungsbereich nach Fertigstellung und Abnahme 2017 von der HLG an die Stadt übergeben wurde. Das heißt, dass der Stadt die Baulast obliegt (als Grundstückseigentümerin ohnehin) und sämtliche Kosten für Umplanung und Umbau zu tragen hat. Darüber hinaus wird empfohlen, den Kreisel wegen der geplanten Entlastungsstraße Ost (L 3130/Gießener Straße - Viadukt) nicht aufzugeben«.

»Dummes Zeug gebaut«

Klare Worte zum Sachverhalt kamen einmal mehr vom Grünen-Fraktionsvorsitzenden Dr. Christopher Schütz: »Gebaut hat es einer und wer es geplant hat, hat dummes Zeug gebaut. Wir als Parlament sind zuständig, weil es um Baulasten geht. Ich würde es jetzt lösen, auch wenn wir es noch einmal in 15 Jahren mit einem Kreisel ändern würden.« Dem pflichtete auch Erster Stadtrat Harald Liebermann (CDU) bei: »Den Kreisel würde ich jetzt nicht kaputt machen. Ersatzansprüche sollten wir prüfen lassen.« Für die Maßnahme gab es eine einstimmige Beschlussempfehlung für die am 6. Dezember tagende Stadtverordnetenversammlung.

Zuvor war den Ausschussmitgliedern die Machbarkeitsstudie für die Stadthalle Linden (wir berichteten) durch Wolfgang Müller, Mathias Müller und Rolf Wagner von der beauftragten Planungsgemeinschaft vorgestellt worden. »Aus wirtschaftlicher Sicht wird eine Kernsanierung empfohlen. Eine Neuordnung und Optimierung der Platzbedürfnisse und Nutzung ist im Bestand nur bedingt zu erreichen. Die Neubaukosten sind im Rahmen der Machbarkeitsstudie nur mit fiktiver Größe ermittelt und im Rahmen der Weiterplanung zu spezifizieren. Bei allen Varianten ist eine Auslagerung der Nutzung unumgänglich. Die derzeitige Wirtschaftslage stellt ein schwer kalkulierbares Risiko dar.« Die im Vortrag genannten Kosten bei vier verschiedenen Varianten von einer Kernsanierung bis hin zu einem Neubau variieren zwischen 6,938 Millionen Euro (Umstrukturierung Foyer und Kernsanierung) und 8,497 Millionen Euro (Abbruch und Neubau mit Zusatzflächen). Ausgegangen wurde dabei auch von einer installierten Tribüne für 600 Personen. Probleme des barrierefreien Zugangs wird es bei einer Kernsanierung geben. Wie Müller erläuterte, dauert eine Kernsanierung zwei Jahre, ein Neubau an gleicher Stätte wohl sechs Monate länger.

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