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Glücklich bewegte Kinder

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Rollerunterricht gibt es an der Burgschule Großen-Linden, die als Bikeschool bald diesen Unterricht auch mit Fahrrädern den Schülern der dritten Klassen bietet. Am Fastnachtsdienstag ging es etwas lustiger als sonst üblich zu, konnten die Schüler kostümiert ihre Erlerntes zeigen. © Wißner

Die Burgschule Großen-Linden hat eine Bikeschool eingerichtet. Bis die Fahrräder da sind, erfolgt die Schulung der Schüler der dritten Klassen an jeweils zwei Stunden in der Woche mit dem Roller.

Linden (twi). Mobilitätsförderung und Sicherheit im Straßenverkehr aber auch die Schulung motorischer Fähigkeiten haben an der Burgschule in Großen-Linden einen Stellenwert. Zurecht wurde die Schule im vergangenen Jahr mit dem städtischen Umweltpreis 2020 für ihr Projekt »Zu Fuß zur Schule« ausgezeichnet.

Schulleiterin Sabine Wagner betonte, dass dieses Projekt die Schüler dazu ermuntern soll, zu Fuß zur Schule zu gehen. Gleichzeitig wird das »zur Schule gefahren werden« durch die Eltern als ungesund und umweltschädlich bezeichnet. Die Schule nimmt seit einigen Jahren eine sich kontinuierlich steigende negative Entwicklung im Bereich »Bewältigung des Schulweges« wahr, da immer mehr Kinder mit dem Pkw in die Schule gefahren werden. Dies verursacht ein unnötig hohes Verkehrsaufkommen in den Lindener Straßen und insbesondere rund um das Schulgelände.

Mit Rad zur Schule

Ein weiterer Schritt wurde nun mit der Einrichtung einer Bikeschool an der Burgschule beschritten, sollen mit dieser immer weniger Elterntaxis und glücklich bewegte Kinder, weniger Autoverkehr und somit saubere Luft und weniger Lärm erzielt werden. Wie Wagner dazu erläuterte, üben immer weniger Eltern mit ihren Kindern Fahrradfahren. »Und so wie zu meiner Kinderzeit, als man mittags mit dem Fahrrad losgezogen ist, um Freundinnen zu besuchen oder zum Sport zu fahren, ist das leider heute nicht mehr.« Um die Schüler darin zu bestärken sicher mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen und dem Motto »Mehr Fahrräder an die Schulen in Hessen!« gerecht zu werden, hat sich die Schule zur Teilnahme am Bikepool-Projekt entschieden.

Nachdem im November die beiden Lehrerinnen Christina Merzhäuser und Andrea Plail beim Verein Bikepool Hessen eine viertägige Fortbildung »Mountainbike im Schulsport« absolvierten startete danach das Bikepool-Projekt an der Burgschule. Weil die erforderlichen Fahrräder noch geliefert werden, erfolgt die Schulung der Schüler der dritten Klassen an jeweils zwei Stunden in der Woche mit dem Roller.

Die Aufnahme des Radfahrens ins Schulprogramm ist ein wesentliches Förderkriterium, kann so die Burgschule etwa mit Hilfe der AOK Hessen bis zu 14 AOK-gebrandete Mountainbikes für einen Eigenanteil von je 100 Euro pro Bike erhalten. Diese sollen im Mai geliefert werden und bis dahin wird mit dem Roller geübt. Wie Plail erklärt, wird bis zur Lieferung der Mountainbikes ein Rollerfahrtraining praktiziert, werden auf dem Gelände der angrenzenden TV-Halle sicheres Fahren auf einem Roller ebenso wie auch die Verkehrsregeln vermittelt.

Hier sind dann auch die Polizei und die Verkehrswacht mit im Boot um die Schüler für eine selbstbewusste und starke Teilnahme am Straßenverkehr sowie auch die im vierten Schuljahr anstehende Radfahrprüfung im Rahmen der Verkehrserziehung mit der hessischen Polizei.

Kostümiert konnten die Schüler am Fastnachtsdienstag ihre Roller besteigen und den mit Hütchen und Seilen abgesteckten Parcours befahren.

Eine Fastnachtsbikeschool mit Rollerparcours war aufgebaut, um die erlernten Fertigkeiten unter Beweis zu stellen. Gleichgewicht, Bremsen sowie eine selbstbewusste und starke Teilnahme am Straßenverkehr werden vermittelt. Langfristig sieht das Bikeschoolprojekt nicht nur eine fünfjährige Unterstützung durch den Verein Bikeschool Hessen, kann vergünstigtes Material bezogen und eine Bestandsauffrischung der Fahrräder nach fünf Jahren erfolgen.

Werkstatt

Auch kann an der Schule zum eigenen Bikepool noch eine Werkstatt eingerichtet werden, damit die Schüler Verantwortung für das eigene Material übernehmen und Reparaturen selbstständig durchführen können. Um einen besseren Verkehrsunterricht zu ermöglichen hat die Schule bereits im Dezember bei der Stadt einen Antrag zum Auftragen eines Verkehrsübungsplatzes auf dem Parkplatz der TV-Halle gestellt. Vor zwei Wochen kam dann auch eine Bestätigung, das der Antrag eingegangen ist.

Wie der stellvertretende Leiter des staatlichen Schulamt Volker Karger auf Anfrage mitteilte gibt es im Landkreis Gießen bereits folgende Bikeschools: Gallus-Schule Grünberg, Anne-Frank-Schule Linden, Dietrich-Bonhoeffer-Schule Lich, Gesamtschule Gleiberger Land, Grundschule Biebertal, Theodor-Heuss-Schule Laubach und Schule am Diebsturm Grünberg.

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