Awo-Kita erneut auf der Agenda
Die Stadverordneten haben beschlossen, einen Vertrag zum Bau und Betrieb einer Kindertagesstätte schnellstmöglichst in einem ordentlichen Vergabeverfahren auszuschreiben
Lollar (sle). Der Neubau eines Kindergartens in der Daubringer Straße stand erneut auf der Agenda der Stadtverordneten. Als Betreiber war die Awo vorgesehen. Das Vorhaben stieß bei der CDU auf Widerstand.
Die Christdemokraten meinten, wenn die Awo den Kindergarten in eigener Regie baue und betreibe, habe die Stadt keinerlei Mitspracherecht mehr. In der Sitzung am 14. Juli 2022 hatte die Awo ihr Konzept vorgestellt. Das Parlament akzeptierte. Dieser Beschluss wurde nun jedoch mehrheitlich aufgehoben. Stattdessen beschloss man - ebenfalls mehrheitlich -, einen Vertrag zum Bau und Betrieb einer Kindertagesstätte schnellstmöglichst in einem ordentlichen Vergabeverfahren auszuschreiben.
Dann rief Stadtverordnetenvorsteher Horst Klinkel die Auftragsvergabe für Mäh- und Hackarbeiten im Bereich der Stadt Lollar auf. Die Rahmenvergabe für die Jahre 2023 bis 2025 stand zum Beschluss an, wobei man sich auf einen der Bieter einigte. Im Haushalt stehen Mittel zur Verfügung. Die Satzung über den Betrieb der Jugendräume wurde vom Parlament einstimmig beschlossen. Dabei geht es um den Jugendraum in Lollar in der Schwimmbadstraße und den im Salzbödener Dorfgemeinschaftshaus. Die bisherige Satzung stammt noch aus dem Jahr 1998.
Baum fürs Baby
Ein gemeinsamer Antrag von SPD und Grünen sah vor, dass ein Baum für jedes Lollarer Neugeborene gepflanzt werden solle. Besitzen die Eltern ein eigenes Haus mit einem Garten, so würde ihnen Stadt den Baum zur Verfügung stellen, den ein Fachmann dann pflanzen solle. Johannes Maykemper (FDP) brachte einen Gegenvorschlag ins Spiel und hatte dazu einen Beutel Honigpflanzmischung aus dem Wahlkampf der Grünen dabei. Wie viele andere auch, wohne er in einer Mietwohnung ohne eigenen Garten. Ein solches Präsent sei für jeden Lollarer somit sozialer, unbürokratischer, kosteneffektiver und dennoch persönlicher, meinte Maykemper. Unabhängig davon brachte er die Möglichkeit einer Streuobstwiese für alle Lollarer Bürger ins Spiel. Hier könne es vielleicht sogar eine Förderung vom Land geben. Er beantragte eine Vertagung in den Ausschuss. Das Parlament folgte Maykempers Antrag einstimmig.
Einen Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen Eigenbetrieb und Fremdbetrieb von Aufgaben hatte die CDU beantragt. Norman Speier (SPD) gab zu bedenken, dass dies unnötig Personal binde. Auch sei nicht klar definiert, was die Verwaltung hier machen solle. Wolfgang Haussmann (Grüne) nannte den Antrag »ein Fass ohne Boden«, Norman Speier legte der CDU nahe ihn zurückzuziehen. Daraufhin erklärte Michelle Kraft (CDU), dass es durchaus »kein Arbeitsbeschaffungsprogramm« sei, aber man könne den Antrag ja auch umformulieren. Speier beharrte darauf, das der Antrag zurückgezogen werden sollte. Der Verwaltung werde unnötige Arbeit aufgebürdet. Der Antrag wurde schließlich mehrheitlich in den Ausschuss überwiesen.
Verkehrsversuch
Die Grünen hatten einen Verkehrsversuch beantragt. Dieser sieht vor, eine unechte Fahrradstraße in Lollar von der K29, der Daubringer Straße bis zur Kreuzung Lumdastraße und weiter über die Schur, die Bleichstraße Kirchstraße und den Lahntalradweg einzurichten. Der Antrag wurde mehrheitlich in den Ausschuss verwiesen.
Als besondere Anerkennung für mehr als 25 Jahre ehrenamtliche kommunalpolitische Tätigkeit soll ein entsprechender Baum mit einer dazugehörenden Plakette im Stadtältestenwald gepflanzt werden. Für diese Zwecke soll rund um den Lollarer Kopf eine entsprechende Fläche errichtet werden. Einstimmigkeit herrschte auch hier. Einstimmig beschlossen wurde auch, dass Mandatsträgern die Bezeichnung Stadtältester verliehen werden soll, wenn sie mindestens 20 Jahre ehrenamtlich kommunalpolitisch tätig waren. Diese Ehrenbezeichnung können zur Zeit Edith Klinkel, Gerald Weber und Horst Klinkel erhalten. Bürgermeister Jan-Erik Dort wurde als Vertreter der Stadt Lollar in die Verbandsversammlung ekom21 und die des Sparkassenzweckverbandes Gießen gewählt.