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Eine unendliche Geschichte

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Um den Sportplatz in Salzböden rankt sich inzwischen eine unendliche Geschichte, die bis zum Jahr 2008 zurück geht. Der Platz ist inzwischen bei Regen nahezu unbespielbar. Foto: Scherer © Scherer

Die Mitglieder des SV Salzböden stimmen bei einer außerordentlichen Versammlung dem vereinseigenen Sportstättenbau bezüglich ihres Sportplatzes zu.

Lollar (sle). Eine außerordentliche Mitgliederversammlung, zu dem der SV Salzböden (SVS) in das Dorfgemeinschaftshaus eingeladen hatte, drehte sich um die Beschlussfassung zum Umbau des Sportplatzes, im Rahmen eines »vereinseigenen Sportstättenbaus«. Vorsitzender Reiner Hepp ging anfangs auf den zeitlichen Ablauf der wesentlichen Aktivitäten der Sportplatzrenovierung ein, die bis zum Jahr 2008 zurückreichen. Immer wieder stand das Thema auf der Agenda und wurde im Parlament diskutiert.

Im März 2020 wurde der SVS informiert, dass der Antrag in den Geschäftsgang aufgenommen worden sei. Fast zu gleicher Zeit erfolgte dann der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung den Sportplatz zu renovieren und die dafür nötigen Haushaltsmittel einzustellen. Doch es verstrich wieder einige Zeit und im April 2021 ergriff der SVS erneut die Initiative und lud Vertreter des Parlaments, des Magistrats und der Verwaltung ein, um über seine Wünsche zu informieren, beziehungsweise strittige Punkte der Planung anzusprechen und das weitere Vorgehen gemeinsam zu vereinbaren. Dann beschloss die Mehrheitsfraktion aus SPD und Grünen im Lollarer Parlament gegen den ausdrücklichen Wunsch des Sportvereins mit dem zur Verfügung stehenden Budget in Salzböden ein Kleinsportfeld zu errichten und eine Flutlichtanlage auf dem Sportplatz in Odenhausen zu installieren. Verärgert über diesen Beschluss startete der SVS eine Unterschriftensammlung in Salzböden für den Erhalt eines vollwertigen Sportplatzes und übergab die Unterschriften an den Stadtverordnetenvorsteher. Die unendliche Geschichte ging dann 2022 im Februar weiter, als Lollars Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek zusagte, den Rasenplatz im Nachbarort Odenhausen auf seinen Zustand untersuchen zu lassen.

Als ein Bodengutachten vom Mai 2022 über den Rasenplatz in Odenhausen vorlag, bestätigte sich, dass auch hier umfangreiche Renovierungen erforderlich seien. Aus Gesprächen mit Vertretern des Magistrats, der Fraktionen sowie des Ortsbeirates mit dem Sportverein stellten alle Beteiligten fest, dass der Beschluss vom September 2021, in dem der Sportplatz verkleinert werden solle, aufgehoben werden müsse, mit dem Ziel in Salzböden einen Kunstrasenplatz zu errichten. Dabei kam auch die Idee auf, ob dies im Rahmen eines vereinseigenen Sportstättenbaus erfolgen könne, da dabei höhere Fördermittel zu erwarten sind. Dazu musste allerdings die Mitgliederversammlung ihre Zustimmung erteilen.

Der SVS-Vorstand sprach sich im Vorfeld für den vereinseigenen Sportstättenbau aus, und berief eine außerordentliche Versammlung ein, um sich die Zustimmung der Mitglieder zu holen. Dabei gab es die einhellige Meinung, dass es nun endlich an der Zeit sei, dass »hier etwas geschehe«.

Dann stand die Frage der Förderung im Raum. Hier ist es so, dass der Verein diese nur bekommt, wenn er auch Eigner des Sportplatzes ist. Ein gangbarer Weg wäre deshalb, mit der Stadt einen Erbbauvertrag abzuschließen, um die Förderung von 70 Prozent zu erhalten. Hepp rechne mit Kosten von »700 000 bis einer Million Euro bei einem Kunstrasenplatz«. Außerdem müsse die Stadtverordnetenversammlung ihren Beschluss vom September 2021 (Verkleinerung des Sportplatzes) zurücknehmen. Der Sportplatz bliebe dann so groß wie er aktuell ist. Bei der Abstimmung votierten die Mitglieder einstimmig dafür, in den vereinseigenen Sportstättenbau für einen Kunstrasenplatz einzutreten und mit der Stadt einen Erbbauvertrag abzuschließen. Außerdem müsse der Beschluss, das Sportfeld zu verkleinern, zurück genommen werden.

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