Heizung meistens noch mit Öl oder Gas
Lollar (red). 238 Gebäudeeigentümer haben an der Fragebogenaktion zum energetischen Quartierskonzept für die Kernstadt Lollar teilgenommen. Wie Lollars Klimaschutzmanagerin Dorina Ludwig erklärte, sei dies ein wichtiger Input für die Planer, die die Angaben zu den Gebäuden nutzen könnten, um den Sanierungsstand und die Heizungs- und Nutzerstruktur im Quartier besser zu verstehen.
Als Dank erhalten die Teilnehmer gegen Projektende einen kostenfreien Gebäudesteckbrief, der neben Sanierungsoptionen auch Fördermöglichkeiten aufzeigt.
Unter den Befragten werde zum Großteil (89 Prozent) mit Heizöl oder Erdgas geheizt. 42 Prozent hätten das Dach energetisch ertüchtigt, aber lediglich 21 Prozent die Fassade gedämmt. »Angesichts der Preise und Unsicherheiten bei der fossilen Versorgungsstruktur sowie des fortschreitenden Klimawandels gibt es einen entsprechenden Druck, sich mit seinem Eigentum zu beschäftigen und sich zu wappnen«, so Ludwig.
Neben auf Einzelgebäude bezogenen Potenzialen werde im Projekt auch das Thema Nahwärme behandelt. Auch würden öffentliche Gebäude wie Kitas oder Bürgerhaus energetisch unter die Lupe genommen. Bisherige Hüllsanierungen machten sich bereits positiv bemerkbar. Die überwiegend fossile Beheizung stehe allerdings auf dem Prüfstand. Auch die Themenfelder Stadtklima und Klimafolgenanpassung sowie klima- und umweltgerechte Mobilität wolle man berücksichtigen. Heißere Sommer erforderten weitere Begrünung und eine Entsiegelung von Flächen, wo es möglich ist. Die hohen Spritpreise ließen die E-Mobilität deutlich attraktiver werden: 77 Prozent der Befragten könnten sich inzwischen grundsätzlich vorstellen, sich vom Verbrenner zu trennen, 51 Prozent würde auch an öffentlichen Säulen laden. Nun gilt es zu prüfen, wo diese Säulen zu installieren wären. Die nächste öffentliche Beteiligung am Konzept soll im Rahmen von Bürger-Workshops voraussichtlich Ende August stattfinden. Hierzu werde gesondert eingeladen.