Sanierung wird deutlich teurer
Die Sanierung des maroden Dach des Hallenbads Lollar-Staufenberg wird voraussichtlich 1,97 Millionen Euro kosten.
Lollar (sle). Die Stadt Lollar ist neben anderen Kreiskommunen über die Energiegesellschaft Lumdatal GmbH an dem Solarpark Buchenberg beteiligt. Die Energiegesellschaft bietet den Gesellschaftern jeweils eine weitere Beteiligungsmöglichkeit in Höhe von 50 000 Euro an, was jährlich mit drei Prozent verzinst und über einen Zeitraum von acht Jahren getilgt wird. Einstimmig votierten die Stadtverordneten dafür. Als Deckungsvorschlag dient die Maßnahme Aktivpark Odenhausen in der Weiherstraße. Nach Genehmigung des Nachtragshaushalts 2022 sollen die Haushaltsmittel dann wieder auf das ursprüngliche Produkt zurückgeführt werden. Um eine Erhöhung der Verbandsumlage 2022 beim Zweckverband Hallenbad Lollar/Staufenberg ging es anschließend. Das marode Dach des Hallenbades muss erneuert werden. Nun stellte sich heraus, dass allein die Dach- und Zimmerarbeiten mehr als 62 Prozent über der Kostenschätzung vom Juli 2021 liegen werden. Aufgrund der aktuellen Lage - Ukrainekrieg, Pandemie und die damit verbundene Materialknappheit - soll das Planungsbüro nun auch die übrigen Gewerke an die zu erwartenden Kosten anzupassen.
Verbandumslage
Die Gesamtkosten für die Sanierung des Daches steigen voraussichtlich von 1,44 Millionen Euro netto auf 1,97 Millionen Euro netto. Somit muss auch die Verbandsumlage angpasst werden. Lollars Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek und sein Staufenberger Amtskollege Peter Gefeller sprachen sich trotz der Kostensteigerung für die Durchführung der Maßnahme aus, da ansonsten nur eine Schließung des Hallenbads in Betracht zu ziehen sei. Die Stadtverordneten stimmten einstimmig der Erhöhung der Verbandsumlage zu. Für den Nachtragshaushalt 2022 werden zusätzlich 20 700 Euro bereitgestellt, und ab dem Haushalt 2023 pro Jahr 82 700 Euro zur Verfügung gestellt.
Dann brachte der Bürgermeister den Nachtragshaushaltsplan für das Haushaltsjahr 2022 ein. Hier ist ein um 162 000 Euro höherer Fehlbetrag im ordentlichen Ergebnis eingeplant, der sich im Wesentlichen auf höhere Energiekosten mit 114 000 Euro, die Einführung eines Sanierungsmanagements mit 280 000 Euro und diverse Sach- und Dienstleistungen im Bereich der Bäder, Friedhöfe und dem Bauhof zurückführen lässt. Erfreulich nannte Wieczorek, dass für die Gewerbesteuereinnahmen ein Zuwachs von 200 000 Euro berücksichtigt werden könne. In der Summe gibt es eine Verschlechterung im Ergebnishaushalt von vormals 659 100 Euro auf nunmehr 821 200 Euro.
Gemäß dem neuen Planungsentwurf erhöht sich der Gesamtinvestitionsrahmen um 153 200 Euro und führt somit zu einer erhöhten Kreditaufnahme auf jetzt 932 100 Euro, was jedoch auch sicherstelle, dass keine Nettoneuverschuldung eingegangen werden muss.
Die Veränderungen im Finanzhaushalt sind laut Wieczorek vor allem mit der Umrüstung auf LED-Straßenbeleuchtung mit 80 000 Euro, der finanziellen Beteiligung am Solarpark Staufenberg 50 000 Euro und weiteren Investitionen im Bereich Klima und Umwelt zu erklären. Außerdem sind im Nachtragshaushalt Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 2,1 Millionen Euro eingeplant, die dem Grunderwerb zum Baugebiet Ruttershausen mit 1,2 Millionen, der Beteiligung am Windpark Staufenberg 350 000 Euro und dem Anbau und der energetischen Sanierung des Bahnhofgebäudes mit 550 000 Euro zuzuordnen sind. Der Gesamtergebnisplan weist auf der Ertragsseite eine Erhöhung auf jetzt 21,85 Millionen Euro aus. Die Aufwendungen erhöhen sich um 618 100 Euro auf gesamt 22,67 Millionen Euro, was einen Fehlbedarf im Ergebnishaushalt in Höhe von 821 200 Euro entspricht. Im Finanzhaushalt führen die aufgeführten Maßnahmen zu einer Erhöhung der Auszahlungen um 202 200 Euro, was einen Gesamtinvestitionsrahmen von 3,34 Millionen Euro entspricht.
Rücklagen
Der Ergebnishaushalt kann durch Rücklagen, der Finanzhaushalt über ungebundene liquide Finanzmittel ausgeglichen werden. Der Gesamtbetrag der Kredite wird auf 932 100 Euro neu festgesetzt, zuvor waren es 778 000 Euro. Der Gesamtbetrag der Verpflichtungsermächtigungen wird gegenüber der bisherigen Festsetzung von 540 000 Euro nun auf 2,64 Millionen Euro festgesetzt. Eine Erhöhung der Steuersätze ist auch im Nachtragshaushalt 2022 nicht vorgesehen, es gibt auch keine Veränderung im Stellenplan. Das Zahlenwerk geht nun zur Beratung in die Ausschüsse, die Ortsbeiräte sowie den Ausländer- und Seniorenbeirat.