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»Stirb schneller, Liebling«

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Von: Erika Scherer

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Ein Mann hat es schwer, wenn er gleich drei Frauen gegen sich hat. Foto: Scherer © Scherer

Mit einer Krimikomödie unterhält die Vereinsgemeinschaft Odenhausen/Lahn ihr Publikum ganz trefflich

Lollar (sle). Erwartung machte sich unter den zahlreichen Besuchern in der Mehrzweckhalle in Odenhausen breit, die gekommen waren, sich ein Theaterstück der Vereinsgemeinschaft nach der langen Corona-Pause anzusehen. Wie Norman Speier bei der Einführung betonte, war das Stück bereits für 2021 geplant, aber damals verhinderte es Corona.

»Stirb schneller, Liebling« ist eine Kriminalkomödie in drei Akten. Sie handelt von einem Ehepaar, das nicht miteinander leben kann, aber auch eine Scheidung meidet, da der Unternehmer Kurt Kniesebeck sonst seine Frau Paula ausbezahlen müsste. Das würde für seine Firma den Ruin bedeuten. Also gibt es die täglichen Streitereien bei beiden weiterhin, wobei auf der Bühne schon mal Porzellantassen und Vasen als Wurfgeschosse zu Bruch gingen. Dass Kurt zu allem Überfluss auch noch eine Geliebte hat, seine Sekretärin Susanne, bei der man aber nicht weiß, ob sie es auf ihn, oder nur auf sein Geld abgesehen hat, macht das Ganze nicht besser.

Der ruhende Pol im ganzen Haus ist Johann der Butler, der alles mit stoischer Ruhe hinnimmt. Die täglichen Streitereien der Eheleute gehen so weit, dass beide schließlich Killer beauftragen, um den jeweils anderen aus dem Wege räumen zu lassen. Da sie aber an Killer geraten, die beide noch Anfänger in ihrem »Beruf« sind, läuft das ganze aus dem Ruder. Die Eheleute werden entführt und nach Zahlung eines Lösegeldes frei gelassen. Dabei stellt sich heraus, dass Hildegard Kniesebeck, die Schwester des Unternehmers, ihre Hand im Spiel hatte, weil ihr Bruder ihr nicht das gewünschte Cabriolet kaufen wollte. Mit einer überhöhten Lösegeldforderung, die sie einstreicht, kann sie sich nun ihren Wunsch nach dem tollen Auto erfüllen. Dann überstürzen sich die Ereignisse, bei dem Rashid, der im Hause Kniesebeck alle Reparaturarbeiten mit oft sehr unkonventionellen Methoden vornimmt, plötzlich mit einem Kabel auftaucht und vorführen will, dass man es anfassen kann, ohne einen Stromschlag zu bekommen. Das funktioniert aber nur, wenn sich beide Enden nicht berühren. Paula war das offensichtlich nicht bekannt, sie bekommt den berühmten Schlag. Als ihr Kurt helfen will, passiert ihm das Gleiche.

Die nächste Szene zeigt sie beide als Engel, bereits wieder beim gegenseitigen Streitgespräch, sodass eine Stimme aus dem Himmel bittet: »Holt die beiden sofort ab, damit hier wieder Ruhe einkehrt«.

Immer für eine Katastrophe gut ist auch Agnes, das Hausmädchen der Kniesebecks. Sie ist extrem kurzsichtig und verwechselt dadurch alles. Die Regie lag in den Händen von Anne Bastian und Andrea Werner, die sehr ansprechende Dekoration stammte von Andrea Werner, Simone Kerr und Antje Henkel.

Es spielten Gerald Simon (Kurt Kniesebeck) und Martina Sprotte (Paula Kniesebeck) in den Hauptrollen. Hildegard, die Schwester von Kurt, verkörperte Rosl Krieg, in die Person von Luise, der Busenfreundin von Paula, war Anne Bastian geschlüpft. Simone Kremer als Susanne, Sekretärin und Geliebte von Kurt, vervollständigte das Ensemble. Dann waren da noch die beiden Killer Carlos Santanios alias Karl Schmittchen (David Kern) und Tamara Kalikowa (Marie Berger) sowie Rashid (Dirk Becker) sowie Agnes, das kurzsichtige Hausmädchen (Dagmar Kowalsky). Wie Speier dann noch mitteilte, erhielt die Vereinsgemeinschaft für den zweiten Platz beim Kulturförderpreis des Landkreises Gießen 3000 Euro, was begreiflicherweise große Freude auslöste. Es war ein vergnüglicher Abend, bei dem sich die zahlreichen Besucher mit großem Beifall bei allen Akteuren bedankten.

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