Wasser wird teurer

Die ZLS-Verbandsversammlung beschließt eine Erhöhung der Gebühren.
Lollar/Staufenberg (sle). Ab dem 1. Januar 2023 wird das Wasser teurer. Das beschloss die Verbandsversammlung des Zweckverbands Lollar-Staufenberg (ZLS) in der jüngsten Sitzung. Die Verbrauchsgebühr wird um 30 Cent von 1,86 auf 2,16 Euro ansteigen. Die Schmutzwassergebühr erhöht sich um zehn Cent auf dann 2,36 Euro. Die Niederschlagswassergebühr bleibt mit 59 Cent pro Quadratmeter befestigter Grundstücksfläche unverändert.
Klaus Faulenbach, der Vorsitzende des Zweckverbandes Lollar-Staufenberg (ZLS), rief den Geschäftsbericht 2022 auf. Wassermeister Marco Kirchner (ZLS) begann mit der Wasserversorgung. In der Kernstadt Lollar wurde die Wasserleitung in der Bergstraße und 450 Meter in der Waldstraße erneuert. Eine Oberflächensanierung wurde beim Tiefbrunnen eins in Mainzlar durchgeführt. In der Robert-Bosch-Straße in Staufenberg gab es Erschließungsmaßnahmen. Eric Abel verantwortet den Bereich Abwasserbetrieb. Hier wurde eine Teilerneuerung im Nachklärbeckenraum durchgeführt. Saniert wurden dabei rund 1500 Quadratmeter, was mit Kosten von 185 000 Euro zu Buche schlug.
Pilotprojekt
Jan-Philipp Körber (Bereich Kanal) berichtete von massiven Wurzeleinwächsen. Deshalb musste eine Inlinersanierung beim Gruppensammler Wißmar in der Gemarkung Lollar vorgenommen werden. In der Robert-Bosch-Straße in Staufenberg wurden die bestehenden Erschließungsanlagen verlängert und zwei Gewerbegrundstücke erschlossen. Die Herstellungskosten betrugen 60 000 Euro. Als Pilotprojekt im Verbandsgebiet nannte Körber die Kanalsanierung in der Friedrich-Ebert-Straße in Treis. Hier wurde im sogenannten TIP-Verfahren - ohne Aufbrüche - saniert. Diese Art sei 30 Prozent günstiger als die offene Bauweise.
Der Schwerpunkt der Tätigkeit des ZLS lag im vergangenen Jahr bei der Bauüberwachung für das Hochwasserrückhaltebecken Treis (HRB). »Unser Ziel ist, etwas zu bauen, was einer Flut standhält, die alle 500 Jahre vorkommen kann«, so Körber.
Geschäftsführer Jochen Becker berichtete über eine hohe Zahl von Rohrbrüchen. Die immer wiederkehrend auftretenden Schäden lagen an der Verbindungsleitung von Mainzlar nach Treis. 2023 soll nun der Austausch erfolgen. Höhere Wasserverluste seien insbesondere im Versorgungsgebiet Odenhausen aufgetreten. Die Leckstellen konnten lokalisiert und repariert werden. Habe die Verlustrate 2016 und 2017 am Ideal-Kennwert gelegen, so sei sie seit 2018 wieder angestiegen. Mit dem Neubau der Versorgungsleitung von Mainzlar nach Treis hofft man, hier dauerhaft Abhilfe schaffen zu können.
Ab 2021 installierte der ZLS Funkwasserzähler. Da wegen Lieferengpässen noch nicht alle Haushalte damit ausgerüstet sind, werden sie im Zuge des Wasserzählerwechsels 2023 getauscht. Stolz berichtete Becker vom hauseigenen Energiemanagement. Damit habe der exorbitanten Steigerung der Strompreise zum Teil getrotzt werden können.
Als Aufgabe für 2023 nannte er die weitere Senkung der Wasserverluste.
Neben der genannten Transportleitung sollen die im Wirtschaftsplan veranschlagten weiteren Projekte, vor allem die Erneuerung innerstädtischer Wasserleitungen in Lollar und Staufenberg, umgesetzt und die Erneuerung der Förderpumpen in Lollar und Staufenberg und im Wasserwerk Mainzlar angegangen werden. Im kommenden Jahr liegt der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem zuvor verschobenen Komplettumbau der Brauchwasserversorgung sowie der Kanalerneuerungen in Lollar in der Blackenstraße und »Im Boden«. Daneben stehen die Erschließung »An der Röde« in Treis, Didier-Ost und »Auf dem Klinkgraben« in Ruttershausen an.
Für die Errichtung einer Photovoltaikanlage nördlich des Betriebsgeländes der Kläranlage Lollar muss nur noch Baurecht geschaffen werden. Umgesetzt werden soll der Bau einer Redundanzleitung für die Abwasserdruckleitung von Ruttershausen nach Lollar im bereits dritten Bauabschnitt.
Der Wirtschaftsplan 2023 ist im Erfolgsplan mit einem Ertrag von rund 6,43 Millionen Euro und mit gleichem Aufwand ausgeglichen. Im Vermögensplan werden Einnahmen von rund 4,72 Millionen Euro am Einnahmen und Ausgaben festgelegt. Der Höchstbetrag der Liquiditätskredite liegt bei 50 000 Euro. Einstimmig votierte die Versammlung dafür.
Abschließend sagte Jochen Becker, nur mit einer hoch motivierten Belegschaft könne man die beschriebenen Aufgaben schaffen, daher habe der Fortbildungsbetrieb eine hohe Priorität.
Becker geht
Bürgermeister Dr. Bernd Wieczorek scheidet zum Jahresende aus seinem Amt und somit auch als Verbandsvorsitzender aus. Becker dankte ihm für die gute Zusammenarbeit, und erinnerte an einige Groß-Projekte, darunter den »alten Bahnhof«, der 2011 eine Müllhalde gewesen sei und nach einer von Wieczorek umgesetzten städtebaulichen Entwicklung nicht wiederzuerkennen sei.
Auch Jochen Becker verlässt den ZLS und geht in den Ruhestand. Er wird am 17. Mai 2023 verabschiedet. Bereits ab dem 1. Januar 2023 übernimmt Jan-Philipp Körber das Amt des Geschäftsführers.