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Jannik Kirch übernimmt Doppelrolle

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Jannik Kirch © Jürgen Schu

Der 31-jährige Klimaschutzmanagerin-Vertreter ist auch Pohlheims neuer Klimabeiratsvorsitzender.

Pohlheim (jüs). Der 31-jährige in Gießen wohnende Jannik Kirch, der seit einem Monat Pohlheims Klimaschutzmanagerin Nicole König vertritt, ist auch neuer Vorsitzender des Pohlheimer Klimabeirates. Er wurde in der aktuellen Beiratssitzung einstimmig gewählt und übernimmt sofort die Aufgaben. Bevor gewählt wurde, stellte er sich dem Gremium vor.

Kirch studierte an der Hochschule Justus-Liebig-Universität Gießen Geografie, Politik und Soziologie mit den Hauptfächern Planung, Klimatologie und Humangeografie.

Der Wahl vorausgegangen war eine Kritik von Mitglied Michael Wagner (CDU), der Interesse an dem Vorsitz bekundet hatte, nachdem er Tage zuvor zur Kenntnis nehmen musste, dass die Stellvertreter das Amt des Vorsitzenden nicht übernehmen wollten. Daraufhin wollte er sich zur Wahl stellen, weil ihm der Klimaschutz am Herzen liegt, erfuhr jedoch ein Tag vor der Sitzung, in der gewählt wurde, dass Jannik Kirch als Nachfolger von Nicole König schon im Amt ist und auch bereit sei, den Vorsitz im Klimabeirat zu übernehmen.

Kein gutes Prozedere

Die ganze Angelegenheit lief mehr als unglücklich, es war kein gutes Prozedere, wie Wagner feststellte und seinerseits auf eine Kandidatur zugunsten von Kirch verzichtete und ihn auch wählte. Die anderthalbstündige Sitzung leitete der stellvertretende Vorsitzende Simon Hafemann.

Biologin Dr. Petra Quillfeldt, Professorin für Verhaltensökologie und Ökophysiologie an der Universität Gießen und ehrenamtliche Mitarbeiterin der gebildeten AG 8 (Arbeitsgruppe Natur/Klima/Energie) des Projekts »Meine Stadt@Pohlheim.de« stellte Ideen vor, wie man Naturschutzgebiete und Naturschutzdenkmäler durch Faltblätter oder Aufstellen von Schildern besser darstellen kann. Bürgermeister Andreas Ruck (parteilos) schlug vor, drei interessante Rundwege auszusuchen. Ewald Seidler (Freie Wähler) sieht bei den Naturschutzgebieten Gefahr darin, dass diese betreten werden. Er habe es lieber, wenn die Gebiete nicht so bekannt sind, denn Betretungsverbote würden oft ignoriert. Derzeit gibt es in Pohlheim mit der Steinkaute (bei Holzheim/ ehemaliger Steinbruch), Lückebachaue (teilt man sich mit Linden) und Mengelshäuser Teiche (teilt man sich mit Lich) drei Naturschutzgebiete, so Seidler. Über die Angelegenheit sollte man reden und Bedenken beraten, meinte dann Peter Alexander (SPD). Simone van Slobbe-Schneider (Grüne) hob hervor, dass es Wunsch der AG 8 ist, Bewusstsein zu schaffen und Wertschätzung zu erreichen für die Naturschutzgebiete und Naturschutzdenkmäler. Die AG 8 arbeite weiter daran. Das Thema steht in der nächsten Sitzung erneut auf der Agenda.

Ausgiebig diskutiert wurde die im Entwurf vorgestellte Energie- und Klimaschutzförderrichtlinie für Photovoltaik in der Stadt Pohlheim. Vom Gremium mehrheitlich beschlossen wurde, dass das zur Eigennutzung des Solarstroms dienende Balkon-Solaranlagen - wie im Entwurf der Richtlinien vorgesehen - gefördert werden soll. Empfehlungen zur Änderung oder Ergänzung der Förderrichtlinien gehen in einer Empfehlung an die Stadt Pohlheim, die sie dann an die Ausschüsse weiterleitet.

Beim Tagesordnungspunkt »Umgang mit Baumrückschnitt« ging es in erster Linie darum, die Bäume in Ortschaften zu erhalten. Das ist auch Meinung und oberste Priorität von Bürgermeister Andreas Ruck, der unterstrich, dass die Bevölkerung Verständnis haben muss, dass dies erforderlich ist.

Baumbestand erhalten

Die AG 8 will einen markanten Appell an alle richten, wie wichtig es ist, den Baumbestand als ortsbildprägendes und ökologisches bedeutungsvolles Element zu schützen, zu pflegen und zu erhalten. Foto: Schu

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