1500 Euro für Brunnen
Der TSV Londorf will für die Bewässerung auf seinem Sportgelände einen Brunnen bohren. Unterstützung für das Projekt kommt von der Gemeinde.
Rabenau (voh). Mit einer deutlichen Mehrheit von sechs Nein-Stimmen (bei einer Ja-Stimme) lehnte der Rabenauer Bauausschuss es ab, einen Grundsatzbeschluss zu fassen, der darauf abzielte, dass auf gemeindeeigenen Grundstücken kein Grundwasser (etwa durch Brunnen) entnommen werden darf. Der TSV Londorf will für die Bewässerung auf seinem Sportgelände einen Brunnen bohren. Ein Vereinsmitglied habe mit der Wünschelrute im Bereich hinter der Sprunggrube eine Wasserader aufgespürt, sagte TSV-Mitglied Gustav Schander. Er informierte über das Vorhaben. Momentan wässere man den Platz aus dem Leitungsnetz mit zwei Sprinklern die dann alle zwei Stunden umgestellt würden. Dieser Aufwand sei personell nicht länger leistbar. Daher wolle der Verein einen Brunnen bohren lassen.
Das Brunnenwasser wird in eine zehn Kubikmeter fassende Zisterne gepumpt. Ein Bewässerungswagen (Modell Ebinger Leader 32) holt sich das Wasser aus der Zisterne.
Das Gerät wird mit einer Turbine über den Wasserdurchfluss angetrieben. Ebenso funktioniert der Schlaucheinzug. Der Wagen fährt einmal hin und wieder zurück, dann ist der komplette Platz beregnet. Ist der Schlauch vollständig aufgerollt, schaltet die Wasserzufuhr automatisch ab. Eine telefonische Vorabanfrage bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Gießen habe eine Bewilligung des Vorhabens in Aussicht gestellt. Eifrig diskutierte der Ausschuss über mögliche Folgen der Wasserentnahme aus einem Brunnen für das Grundwasser. Lisa Langwasser (SPD): »Ich kenne den Grundwasserspiegel nicht. Das kann nachhaltige Auswirkungen haben«. Bürgermeister Florian Langecker schlug vor, »der TSV müsste eine hydrologische Untersuchung in Auftrag geben«. Uwe Höres (SPD): »Vereine haben es schwer genug. Ich stimmte zu, wenn ich wüsste es sei unbedenklich«. Heinrich Nachtigall (CDU) erinnerte an den trockenen Sommer 2022. Aus der Lumda habe man kein Wasser entnehmen dürfen. Wenn nun der TSV einen Brunnen bohre, könnten das alle übrigen Sportvereine für ihre Plätze auch in Anspruch nehmen. Das abgezapfte Grundwasser zähle zu den Trinkwasserreserven. Er gab zu bedenken, ein Brunnen müsse auch gewartet und gegen unkontrollierte Wasserentnahme gesichert werden. Christoph Dietz (CDU): »Die anderen Ortsteile werden wahrscheinlich folgen«. Er schaue gerne beim Fußball zu, dürfe man aber das Grundwasser nicht vergessen. Matthias Bender (BfRab) meinte, wenn schon eine Behörde keine Bedenken äußere, dann könne auch der Ausschuss dem zustimmen. Der Brunnen sollte aber gut abgesichert werden. Den Antrag des TSV, die Gemeinde möge den Bau von Brunnen und Zisterne (kalkulierte Gesamtkosten: 13290 Euro) fördern, nahm der Ausschuss mehrheitlich an: Sechs Ja-Stimmen, eine Nein-Stimme (Nachtigall). Bender schlug 1500 Euro vor. Diesen Betrag akzeptierten die Befürworter.
Bürgermeister Florian Langecker teilte mit, das Baugebiet an der Brodbachstraße solle den Namen »Am Sägewerk« erhalten. Die Gemeindevertreter müssten aber noch zustimmen.
Ab 1. Februar werde die Flüchtlingsunterkunft auf dem Festplatz in Londorf belegt. Für rund 40 Personen sei Platz. Ob die Abwärme einer am Kompostwerk auf dem Noll zu bauenden Vergärungsanlage für den Ort Geilshausen genutzt werden könnte, prüfe gerade eine Machbarkeitsstudie. Ergebnisse in Kürze.