Aus eins mach drei

Rabenau (voh). Die Fototage 2022 titeln »Triptychon«. Nach der Corona-bedingten Pause hat die Fotogruppe Rabenau ihre nunmehr zehnte Präsentation im Museum der Rabenau in Londorf eröffnet.
Anders als bisher, wurde kein bestimmtes Thema vorgegeben, sondern nur die Darstellungsform. Ein Triptychon besteht aus drei Teilen. Meist aus einer größeren Tafel in der Mitte und zwei kleineren Tafeln seitlich. Grundsätzlich gibt es nun zwei Möglichkeiten, ein Motiv dreigeteilt zu gestalten. Entweder die Tafelflächen trennen einfach willkürlich oder man bestückt jede Tafel mit einem in sich abgeschlossenen Motiv.
Es bleibt jedenfalls noch genügend künstlerischer Freiraum übrig. So hat beispielsweise Thorsten John ein Besteck mit Messer, Gabel, Löffel willkürlich geteilt und Jürgen Wissner aus einer Hifi-Anlage mit zwei Lautsprechern drei Fotos mit je einer Komponente gemacht. Gabriele R. Winter orientiert sich am bekannten Klapp-Altar. Eine Strandszene kann jeweils seitlich variiert werden. Wolfgang Zenger stellt drei Graffiti-Szenen nebeneinander. Ob die etwas miteinander zu tun haben, bleibt offen. Stefan Müller teilt eine weibliche Person vertikal. Die Proportionen sind aber verzerrt. Vermutlich ist die Körperlänge geschrumpft.
Christian Joosten hat ein Landschaftsfoto mit Baum und Strauchwerk willkürlich geteilt. Nur auf der mittleren Tafel liegt Schnee. Bengt Fromme hat die Milchstraße am Himmel geteilt. Manuela Daniel deutet mit zwei nach unten führenden Geländern ein unsichtbares Treppenhaus an. Kay Maeritz hat seine Tafeln nicht deutlich voneinander abgesetzt. Die Trennung ist nur angedeutet - eine symbolische Kreuzigungsszene. Ruth Fromme versinnbildlicht die Menschwerdung als undurchschaubares Ereignis. Uli Olemotz hat drei verschiedene Blühpflanzen hinter alten Fensterrahmen drapiert.
Zehn dreiminütige Bildershows mit Musik transportieren gestalterische Freiheit ohne Vorgaben. Es gibt nur noch einen Besichtigungstag, und das ist Sonntag, 3. Juli, von 13 bis 18 Uhr.