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Brunnenbohrung im Fokus

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Der Sportplatz des TSV Londorf soll mit Grundwasser bewässert werden. Foto: Heller © Heller

Grundwasser statt Leitungswasser - der TSV Londorf will die Bewässerung des Sportplatzes umstellen

Rabenau (voh). Der TSV Londorf beabsichtigt auf seinem Sportgelände eine Brunnenbohrung in Auftrag zu geben. Zum Bewässern des Sportplatzes soll künftig Grundwasser statt Leitungswasser verwendet werden. Das Thema hatte der Bauausschuss vor einiger Zeit recht emotional diskutiert. Jetzt kam die Gemeindevertretung an die Reihe. Dabei wurde nicht mehr so ausführlich - aber immer noch kontrovers - darüber beraten.

Grundsatzbeschluss

Mitschuld trägt der Beschlussvorschlag aus dem Gemeindevorstand. Jener nahm keinen Bezug auf den Antrag des TSV Londorf, sondern formulierte einen Grundsatzbeschluss der untersagt hätte, dass auf gemeindeeigenen Grundstücken (wie etwa Sportplätzen) grundsätzlich keine Bohrungen erlaubt sein sollten. Diese Regelung würde dem Schutz des Grundwassers dienen.

Das Parlament kam daher zu der Auffassung, zunächst über den Grundsatzbeschluss abzustimmen und sodann separat über den Antrag des Sportvereins. Dem Grundsatzbeschluss stimmte man mit großer Mehrheit zu (nur eine Neinstimme von Heinrich Nachtigall, CDU). Demnach wäre der Antrag für eine Brunnenbohrung stets im Einzelfall zu entscheiden. Über einen Nutzungsvertrag würden insbesondere Details zu Haftung, Unterhalt und möglicher Rückbau festgezurrt.

Für den Antrag des TSV Londorf auf Brunnenbohrung stimmte die Mehrheit, elf Stimmen der Freien Wähler und Bürger für Rabenau. Die CDU (vier Stimmen) lehnte ihn ab, die SPD (zwei Stimmen) enthielt sich. Den Nutzungsvertrag muss freilich auch der TSV mit der Gemeinde Rabenau abschließen. Christoph Nachtigall (CDU) argumentierte mit Blick auf Nachahmungseffekte, es gehe doch nur um gemeindeeigene Grundstücke. Bisher sei aufbereitetes Trinkwasser, »das wir mit Grundsteuern bezahlen«, verwendet worden. Der Gemeindesäckel werde künftig weniger beansprucht. Lisa Langwasser (SPD) sah schon Nachahmer voraus (dann Sportvereine), sprach die Haftung und den Unterhalt an. »Damit Grundwasser nicht langfristig gefährdet wird, sollte ein hydrologisches Gutachten in Auftrag gegeben werden«. Ute Wissner (Grüne): »Dumm, dass der genaue Wasserverbrauch, also Bedarf, nicht genannt werden kann.«. Heinrich Nachtigall (CDU) erinnerte an die große Trockenheit im vorigen Jahr. Privatleute hätten Einschränkungen bei der Wasserentnahme gehabt, die Brunnen im Park und vor dem Bürgersaal seien abgestellt worden. Christoph Dietz (CDU) meinte, dass man nicht deshalb der TSV-Bohrung zustimmen müsse, nur weil die Untere Wasserbehörde ihre Unbedenklichkeit geäußert habe.

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