Chorgesang wieder aufleben lassen

Im Rahmen der Veranstaltungen zur 800-Jahrfeier fand in Allersthausen ein Grenzgang durch die Gemarkung und das Maisingen statt.
Rabenau (voh). Die Reihe der Veranstaltungen zur nachgeholten 800-Jahrfeier von Allertshausen ist am Pfingstwochenende fortgesetzt worden. Beim Grenzgang im Nordwesten der Allertshäuser Gemarkung informierte Kurt Hillgärtner, Vorstandsmitglied des örtlichen Heimatvereins, über den im Lauf der Jahrhunderte manchmal geänderten Grenzverlauf.
Unbedingt dazu gehörte die eine oder andere Anekdote über fortwährende Streitigkeiten mit der Nachbarkommune Allendorf/Lumda. Das hat sozusagen Kultstatus. Rund 40 Personen wanderten mit. Einige Wege waren mittlerweile zugewachsen. Den genauen Streckenverlauf hatte zuvor die Jagdgenossenschaft ausgeguckt. Auch Jagdpächter Ralph Schönhals ging jetzt die fünf Kilometer mit. Laut Hillgärtner umgibt die 464 Hektar große Gemarkung eine 14 Kilometer lange unsichtbare Grenze. Dieses Mal sei man durch Felder gezogen. Im Falle der Fortsetzung des Grenzganges gehe es dann überwiegend durch den Wald.
Das traditionelle Maisingen des Gesangvereins »Liederkranz« findet eigentlich immer am Dorfteich statt. Weil es diesmal vor der »Blauen Lagune« (Anglerheim) wegen des dortigen Ausschanks gefälliger passte, positionierte sich der Chor am Straßenrand.
Der Gesangverein, selbst ein Jubiläumsfall (gegründet 1922), sichte ja aufgrund Nachwuchsmangels vor sich hin. Die Corona-Pandemie machte alles nur noch schlimmer, vor allem hörte deswegen Chorleiterin Silke Schepp auf. Für das Jubiläumsjahr wurde deren Vorgängerin Bettina Kühn reaktiviert. Trotz aller Schwierigkeiten erklang das Eingeübte sehr passabel, etwa »Auf, auf zum fröhlichen Jagen«, »Die Dorfkirche« oder ein Trinklied. Ortsvorsteher Egon Kellermann: »Es freut mich, dass der Gesangverein es geschafft hat wieder auf die Beine zu kommen«. Um den Übergang in das zweite Jahrhundert des Bestehens zu schaffen, bräuchte es aber unbedingt Nachwuchs. Das jüngste Gesicht ist momentan die neunjährige Leila Bender, deren Großmutter Brigitte Bender (74 Jahre) ebenfalls mitsingt.
Dr. Roland Baetzel, Vorsitzender des Heimatvereins, lud ein zum Wildschweingulasch von der Jagdgenossenschaft oder zu Würstchen mit Kartoffelsalat der Landwirte. Der nächste Jubiläumstermin: Das Dorffest am 2. und 3. Juli um den Teich. Am Samstagabend steht ein akademischer Festakt auf dem Programm am Sonntag werden die Weiherstraße und Beuerner Straße gesperrt, Stände aufgebaut. Es gibt eine Ausstellung alter Traktoren und Motorräder.