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Bauausschuss für Inikom

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Beim geplanten Baugebiet »Alte Straße« in Lindenstruth soll es endlich losgehen. Foto: Gemeinde Reiskirchen © Gemeinde Reiskirchen

Beim Baugebiet »Alte Straße« in Lindenstruth soll es endlich weitergehen. Sobald das Gebiet vollständig erschlossen sei, werde Inikom auch für den Verkauf der Grundstücke verantwortlich zeichnen.

Reiskirchen. Beim Baugebiet »Alte Straße« in Lindenstruth soll es endlich weitergehen. Nach den Querelen darum, welcher Baulandentwickler den Zuschlag bekommen darf, (der Gießener Anzeiger berichtete), stimmte nun der Bau-, Umwelt-, Verkehrs- und Infrastrukturausschuss, kurz BUVI, einstimmig mit einer Enthaltung für die Vergabe der Baugebietsentwicklung an den Investor Inikom (Integrative Infrastrukturentwicklungsgesellschaft für Kommunen mbH.)

Inikom-Projektleiter Marco Morsch und Geschäftsführer Fabian Schäfer hatten zuvor den Ausschussmitgliedern die Modalitäten für die Entwicklung des Gebietes vorgestellt. So werde die Firma das gesamte Bauland für 24 Euro pro Quadratmeter ankaufen.

Sobald das Gebiet vollständig erschlossen sei, werde Inikom auch für den Verkauf der Grundstücke verantwortlich zeichnen. »Das hoheitliche Entscheidungsrecht verbleibt aber auf Seiten der Kommune«, betonte Schäfer. Alle wichtigen Punkte fließen in einen städtebaulichen Vertrag zwischen der Gemeinde und den Baulandentwicklern ein. »Hier können Sie beispielsweise auch Vergaberichtlinien festlegen, eine Zisternenpflicht oder ein Steingartenverbot«, so Schäfer.

Zusammengearbeitet werde meist mit weiteren heimischen Firmen wie dem Ingenieurbüro Zick-Hessler und dem Tiefbauunternehmen Grün + Scherer. »Eine abschnittsweise Erschließung des Gebietes ist möglich«, ergänzte Marco Morsch. Das Grundstück, das die Gemeinde für den Bau einer Kindertagesstätte vorhalten möchte, wird die Gemeinde erschlossen und kostenfrei erhalten. Der Preis für die anderen Baugrundstücke, 40 Bauplätze für mehrheitlich Ein- und Zweifamilienhäuser, beträgt momentan kalkuliert 199 Euro pro Quadratmeter. »Der Preis kann sich natürlich nach oben verändern, je nachdem, welche Energiegewinnung die Gemeinde für das Gebiet vorsieht, wie Erdwärmekörbe oder Wärmepumpen«, sagte Morsch.

Teures Lehrgeld bezahlt

Während der Sitzung monierte Gerhard Albach (Freie Wähler) den Ablauf der bisherigen Vergabe. Zum Hintergrund: Nach einem Auswahlverfahren im Dezember/Januar unter mehreren Baulandentwicklern, hatte zunächst ein Unternehmen aus Hüttenberg den Zuschlag zur Entwicklung des Gebiets in Lindenstruth erhalten, obwohl es einen höheren Verkaufsquadratmeterpreis kalkuliert hatte. Dagegen war aber der von der Hüttenberger Firma vorgeschlagene Infrastrukturbeitrag deutlich üppiger als bei den anderen Bewerbern ausgefallen, was für die Gemeinde einen finanziellen Vorteil bedeutet hätte. Da in den Vergabekriterien allerdings dieser Beitrag nicht ausreichend gewichtetet wurde, konnte die Inikom, die einen günstigeren Verkaufspreis angeboten und einen im Vergleich deutlich geringeren Infrastrukturbeitrag angab, letztlich den Zuschlag erhalten. Sie hatte nach der Erstentscheidung nämlich mit rechtlichen Schritten gedroht.

Bürgermeister Dietmar Kromm (parteilos) dazu: »Wir müssen nach den Kriterien, die wir aufgestellt haben, auch das Verfahren durchführen.« Bei zukünftigen Projekten werde man den Infrastrukturbeitrag anders gewichten müssen, um solche Probleme zu vermeiden. »Da haben wir jetzt Lehrgeld bezahlt«, gab Kromm zu. »Teures Lehrgeld«, ergänzte Albach.

Bauhof unter neuer Leitung

Auf der Sitzung stellte sich auch der neue Leiter des Bauhofs Reiskirchen vor: Seit dem ersten Januar dieses Jahres hat Martin Schmidt die Stelle inne. Der 49-jährige Vater zweier Töchter war zuvor 20 Jahre lang beim Regiebetrieb Straßenerhaltung der Stadt Wetzlar beschäftigt.

»Ich habe gerne in Wetzlar gearbeitet, aber nach den Jahren noch mal eine neue Herausforderung gesucht«, so Schmidt. Sein vorderstes Ziel ist die Verbessserung der Kommunikation zwischen Mitarbeitern des Bauhofs und der Verwaltung. Auch der Bauhof selbst brauche mehr Struktur. »Da werden wir in der nächsten Zeit Ordnung schaffen«, versprach er.

Auch möchte Schmidt die Effizienz der Arbeitseinsätze verbessern und mehr gebündelt ortsbezogen arbeiten. »Die Mitarbeiter sollen mehrere Termine in einem Ortsteil abarbeiten können«, so Schmidt.

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