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Kirche und Partei wichtige Stützen der Gesellschaft

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Von: Carolin Launspach

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Manfred Schmidt (Vorsitzender SPD Ortsverein), Pfarrer Christian Stiller, Dr. Melanie Haubrich und Michael Seipp-Wallwaey (Vorsitzender SPD Ortsbezirk Hattenrod) (v.l.). Foto: Launspach © Launspach

Als Hauptredner war Pfarrer Christian Stiller von der SPD zur 30. Auflage ihres Neujahrsempfangs eingeladen worden..

Reiskirchen (csl). Die SPD Hattenrod lud dieser Tage zum 30. Neujahrsempfang ein. Der Ortsbezirksvorsitzende Michael Seipp-Wallwaey begrüßte unter anderem die SPD-Landtagskandidatin 2023, Dr. Melanie Haubrich. Als Hauptredner war Pfarrer Christian Stiller eingeladen.

In ihrem Grußwort sprach sich Haubrich dafür aus, dass Kommunen angesichts der aktuellen Weltlage vor allem für soziale Ausgaben mehr Geld erhalten sollten. Vor dem Hintergrund, Menschen und Familien zu unterstützen, für die die Preisanstiege eine enorme existenzielle Herausforderung darstellten. Ausgaben für soziale Bedürfnisse sind in Haubrichs Augen Grundlage für soziale Gerechtigkeit und damit auch für eine funktionierende Demokratie. Dass deren Funktionieren nicht selbstverständlich und bei sozialen Spannungen auch hoch gefährdet sein, verdeutlichte sie anhand der politischen Entwicklungen in Ungarn, Polen und, nach den aktuellen Wahlen, in Israel.

Seipp-Wallwaey ließ die vergangenen zwei Jahre Revue passieren. Der 24. Februar 2022 sei wohl der Tag gewesen, der die Menschen in ungläubiges Entsetzen versetzte: der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Die seitdem in Not geratenen ukrainischen Menschen bedürfen einer vielfältigen Unterstützung. Angesichts dessen stellte er fest, dass er »unserer Bundesregierung unter Bundeskanzler Olaf Scholz dankbar« sei, »dass sie bisher auf diese Herausforderungen besonnen, aber auch mit der nötigen Entschlossenheit reagiert« habe.

Weiter nimmt Seipp-Wallwaey auch aktuelle Entwicklungen in den Blick und kritisierte Angriffe gegenüber Einsatzkräften der Polizei oder anderer Hilfsorganisationen scharf. Es müsse entschieden dagegen vorgegangen werden. Die Anwendung der entsprechenden Gesetze habe er in diesem Zusammenhang an gleicher Stelle bereits 2018 gefordert, offenbar ohne Erfolg. Er spannte den Bogen zu den örtlichen Themen und Vereinen, bevor er den Gastredner Pfarrer Christian Stiller ankündigte. Nach Vertretern aus Politik, Forschung, Lehre und Wirtschaft sei nun ein Stellvertreter der Kirche eingeladen, da Kirche und Partei durchaus Gemeinsamkeiten hätten: Beide seien wichtige Stützen der Gesellschaft und kämpften als Großorganisationen mit den gleichen Schwierigkeiten, unter anderem eine schwierigere Vermittlung aktueller Angebote.

Entwicklungen, die auch Christian Stiller bestätigen konnte. Und doch war er sich sicher: »Was uns alle eint, ist das Ziel, Gemeinschaft zu stärken, Gemeinschaft zu initiieren und das ist und bleibt nach wie vor notwendig, um Heimat erlebbar, erfahrbar zu machen, um Heimat zu Heimat werden zu lassen«.

Denn unabhängig, wie sich die jeweiligen Einwohner der Kirche verbunden fühlten, sei die Unterstützung gegenüber den kirchlichen Ortsgemeinden sehr groß. Unabhängig von der Mitgliederzahl ist sich Stiller deshalb sicher, dass Kirche im ländlichen Raum nach wie vor eine hohe Relevanz hat. Eine Erfahrung, die er angesichts des aktuellen landeskirchlichen Reform- und Konzentrationsprozesses ekhn2030 für nicht unerheblich halte. Kirche sei und bliebe eine ganz wesentliche Landmarke. »Es ist die Kirche, die ein Dorf erst zu einem Dorf und ein Dorf zu einer Gemeinschaft werden lässt.«

Vor dem Hintergrund des Phänomens sinkender Mitgliederzahlen, sprach sich Stiller umso dringlicher für eine »gegenseitige Beherbergung« aus. Dies konnten die Anwesenden zu Beginn der Veranstaltung wahrnehmen, da die Chorgemeinschaft Harbach/Hattenrod zeigte, wie gelebtes Miteinander und gegenseitige Herberge klingen kann.

Auch Vereine dürfen die Herberge Kirche nutzen, um einen Raum zum Gestalten zu finden, bot Stiller an.

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