Trauer um Anni Kutscher
Reiskirchen (red). Bersrod trauert um Anni Kutscher, die am 6. März im Alter von 85 Jahren verstarb. Anni Kutscher, geb. Becker, wurde als erste von zwei Töchtern in die Metzger- und Gastwirtfamilie Alfred und Karoline Becker geboren. Eine stille Trauer um den im Krieg gefallenen Vater begleitete sie ihr Leben lang. Glück fand sie in der harmonischen Ehe mit ihrem vor sechs Jahren verstorbenen Ehemann Heinrich, den sie viele Jahre lang trotz eigener körperlicher Einschränkungen bis zu seinem Tod hingebungsvoll pflegte, Freude und Erfüllung in der Familie ihres Sohnes, der mit Ehefrau und zwei Töchtern um sie trauert.
Als überzeugte Christin wirkte sie 36 Jahre lang im evangelischen Kirchenvorstand mit, war Mitglied der evangelischen Frauenhilfe und gehörte zu den Mitbegründerinnen des Frauenchores im Gesangverein Sängerkranz Bersrod. Anni Kutscher brachte sich gerne ein. Sie gehörte zu den ersten weiblichen Kirchenvorsteherinnen, wurde später stellvertretende Vorsitzende und scheute sich nicht, in der einstigen Männerdomäne ihre Meinung zu vertreten.
Für den Gesangverein Sängerkranz, der in ihrer Kind- und Jugendzeit in ihrem Elternhaus sein Vereinslokal hatte, dichtete sie anlässlich seines 100-jährigen Bestehens das »Bersröder Kuckuckslied« und verfasste mehrere Texte für das Festbuch. Für die Heimatgeschichtliche Vereinigung Reiskirchen erstellte sie die Broschüre »Dorfnamen und Bewohner von Alt-Bersrod 1950-1953« und in der Reihe »Rezepte aus Mittelhessen« wurden mehrere Beiträge von ihr veröffentlicht.