Aus Bunker wird "Fischmobil": Kinder entwerfen Wunschorte bei Theaterprojekt in Gießen
Bei dem multimedialen Theaterprojekt "UTOP - Ein Streifzug durch eure Zukunft" haben sich Gießener Kinder ihre Umgebung spielerisch erschlossen und Wunschorte entworfen. Eine Idee: Aus einem Bunker könnte ein "Fischmobil" werden.
Von paz
Kreativität ist gefragt: die Teilnehmer des Workshops. Foto: Zielinski
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GIESSEN - "UTOP - Ein Streifzug durch eure Zukunft." Unter diesem Motto stand ein multimediales Theaterprojekt für Kinder von acht bis zwölf Jahren. Der Verein für interkulturelle Bildung und Begegnung (ViBB) bot dazu im Rahmen des "Kulturkoffer-Projektes" des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst diesen fantastischen Workshop an. Die teilnehmenden Mädchen und Jungen erhielten unter anderem die Möglichkeit, sich ihr Umfeld spielerisch zu erschließen. Kooperationspartner waren der Bund Deutscher Pfadfinder (BDP) Mittelhessen und die Jugendhilfe Hessen-Süd der Arbeiterwohlfahrt. "Unser Ziel war es, die Kinder zu sensibilisieren und zu animieren, damit sie sich ihre eigenen Gedanken darüber machen. Sie sollten lernen, dass Dinge nicht selbstverständlich, sondern veränderbar sind", erklärte Kim Willems, der zusammen mit Katharina Speckmann die Leitung übernommen hatte, im Gespräch mit dem Anzeiger.
Mit Unterstützung der freien Künstler aus Frankfurt entwarfen die jungen Leute Ideen für das Zentrum für interkulturelle Bildung und Begegnung als Veranstaltungsort. So wurde aus einem alten Bunker ein "Fischmobil", in dem man nicht nur kostenlos essen, sondern mit dem man auch untertauchen kann. Ein nahe gelegener Supermarkt wurde gedanklich in verschiedene Einzelabteilungen unterteilt, in denen es nur nachhaltige Produkte zu kaufen gibt. "Alle Lebensmittel sind in Gläsern verpackt und jeder kann so viel mitnehmen, wie er braucht", erklärte die junge Erfinderin. In einem weiteren Projekt hatte ein Teilnehmer aus einer alten Gartenhütte eine Tankstelle entwickelt, die Autos mit Apfelsaft statt Benzin versorgt.
"Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt", bilanzierten Kim Willems und Katharina Speckmann. Zum Abschluss führten die jungen Kreativen ihre - mit Kopfhörern ausgestatteten - Eltern und Freunde zu ihren neu erschaffenen Wunschorten. Während die dazu passenden Geschichten eingespielt wurden, präsentierten die Kinder obendrein kleine Theaterszenen.