Bei erster Scavenger Hunt in Gießen lösen die Teams ungewöhnliche Aufgaben
Bei der allerersten Scavenger Hunt in Gießen, einer modernen Form der Schnitzeljagd, verbessert sich das vom Anzeiger begleitete Team "Glitter GüürlzZz" von Platz 25 auf acht.
Von Manuela Falk
Online-Redaktion
Das Team "Glitter GüürlzZz": Christian Noll, Jasmin Herbst, Sandra Heinz, Therese Schneider und Patrick Schwarz. Für eine Aufgabe mussten sie sich mit Fischen im "Lahnfenster" fotografieren. Das hat geklappt, wie man hier sieht. Foto: Falk
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GIESSEN - Gießen ist im Jagdfieber: Mehr als 200 Teams kämpfen bis 1. November um den ersten Platz bei der allerersten Scavenger Hunt. Das ist eine Art moderne Schnitzeljagd. Allerdings müssen die Aufgaben nicht in einer chronologischen Reihenfolge beginnen, sondern stehen seit Beginn am vergangenen Mittwoch zur Verfügung. Der Preis: 500 Euro. Jedem Team ist es selbst überlassen, welche und wie viele Aufgaben es löst. Je nach Schwere der Aufgabe und Kreativität beim Lösen gibt es unterschiedlich viele Punkte. Aufgabe 37 etwa lautet: Sorg dafür, dass die Scavenger Hunt in die Medien kommt und euer Team genannt wird. Durch ein Rätsel auf der Facebook-Seite des Veranstalters bekam ein Team den Kontakt zum Anzeiger. "Bio Cranberry Cookie" war leider zu spät, aber die "Glitter GüürlzZz" waren schnell genug. Der Anzeiger hat die fünf einen Nachmittag lang begleitet.
Das Team - bestehend aus Therese Schneider, Jasmin Herbst, Sandra Heinz, Patrick Schwarz und Christian Noll - ist Freitagnachmittag noch auf Platz 25. Doch sie haben sich viel vorgenommen. Den größten Baum im Botanischen Garten haben sie bereits umarmt und sich mit Kreide temporär auf dem Gehweg verewigt. "Die Energieberatung bei der SWG war auch sehr schön", ergänzt Schwarz amüsiert. Ihre nächste Aufgabe führt sie zu den Schwätzern. Diese sollen nämlich dekoriert werden. In Windeseile werden die Skulpturen mit Glitzerbrille, Cowboyhüten und Haifischmütze aufgepeppt. Schnell noch ein Beweisfoto geschossen und weiter geht's. Das Foto wird später in die App der Scavenger Hunt hochgeladen, um Punkte zu bekommen.
Nächster Halt: die Volksbank um die Ecke. Das Team hat sich zuvor alle 148 Aufgaben durchgelesen und nach Orten sortiert: Innenstadt, Lahn, Wieseckaue und so weiter. In der Volksbank muss ein Tresor geöffnet werden. Dafür mussten vier Fragen beantwortet werden, die das Team vorher schon "ergoogelt" hatte, etwa seit wann die "Drei Schwätzer" in der Stadt stehen. Die Lösungen ergaben vier Zahlencodes, die vier Schlösser an einer Truhe öffneten. Darin ein kleiner Schlüssel. Mit diesem wird der danebenstehende Red Bull-Kühlschrank geöffnet, aus dem sich jedes Mitglied ein Getränk nehmen kann - "Da wird man ja direkt belohnt", freut sich Noll. Und natürlich muss wieder ein Beweisfoto geschossen werden.
Weiter geht es auf dem Elefantenklo, auf dem sie einen Elefanten zeigen sollen. Da die "Glitter GüürlzZz" gerade keinen zur Hand haben, bilden sie ihn einfach nach. Einer macht den Rüssel, zwei die Ohren und zwei den Körper. Doch plötzlich: ein virtueller Überfall des Teams "HuntGIrlsNKL". Sie stören einfach die Aufnahme (siehe Video). Doch davon lassen sich die "Glitter GüürlzZz" nicht entmutigen. Sie haben nämlich selbst schon ein Team überfallen - ebenfalls eine Aufgabe. Ihr persönliches Ziel ist es, das Team ihres Kommilitonen Jonas zu schlagen. Im Botanischen Garten lauerten sie ihm auf und bewarfen ihn mit Papierkügelchen. Das Team ist kämpferisch: "Mit Glitter in den Händen, um die anderen zu blenden", deklamiert Schwarz, "jede Konkurrenz wird zugeglittert".
Doch es gibt noch einen viel wichtigeren Grund, warum die fünf Freunde an der Hunt teilnehmen: "Wir wollten mal wieder mehr Zeit füreinander haben. Durch das Studium hat man immer viel zu tun, da bleibt nicht viel Zeit", erklärt Schneider. Bis auf Noll, der kurz vor dem Ende seines Lehramtsstudiums steht, studieren alle Erziehungswissenschaften im dritten Semester.
Als Nächstes geht es zu den Sprachrohren beim Kugelbrunnen. Hier muss ein Video aufgenommen werden. "Wer gewinnt die Scavenger Hunt?", fragt Noll. Herbst antwortet: "Die Glitter GüürlzZz natürlich." Schwarz ergänzt: "Und nicht das 'Z' in der Mitte vergessen." Er hatte die Idee zur Hunt und wählte auch den Namen. "Das Exzentrische mögen wir und wir wollen auffallen - wie das große 'Z' in der Mitte", erklärt Noll.
Mit Teamgeist geht es zu den nächsten Aufgaben: Ein Foto im Verzerrspiegel beim Spielplatz im Katharinenviertel machen, Steine flippen auf der Lahn, Besuch des "Lahnfensters".
Die "Glitter GüürlzZz" sind sich einig, dass die Scavenger Hunt ideal ist, um die Stadt kennenzulernen. Die Zeit sei zu Anfang des Semesters auch gut gewählt, da man dann noch Zeit habe und auch viele erst neu hierhergezogen seien. Und wo geht es als Nächstes hin? "Zur 'Woscht Anna'?", fragt Heinz. Denn dort eine Wurst zu essen, ist ebenfalls eine Aufgabe.