Wie sieht die Schule in Zukunft aus? Welche Rolle spielt eine gute IT-Infrastruktur? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Schulausschuss in seiner 13. Sitzung.
GIESSEN - Wie sieht die Schule in Zukunft aus? Welche Rolle spielt eine gute IT-Infrastruktur? Und wie soll sie umgesetzt werden? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Ausschuss für Schule, Bildung und Kultur in seiner 13. Sitzung. Die Parlamentarier verabschiedeten dabei einstimmig den vom Magistrat in Kooperation mit dem Institut für Informationsmanagement Bremen (ifib) vorgelegten Medienentwicklungsplan für die Schulen der Stadt.
"Digitale Bildung gewinnt immer größere Bedeutung. Das geht weit über die reine Anzahl an Computern und WLAN an den Schulen hinaus", machte Stadträtin Astrid Eibelshäuser deutlich. Man müsse einen Plan haben und vorangehen, damit die Jugendlichen nicht Gefangene der Medien sind, sondern lernen, diese aktiv mitzugestalten, so Eibelshäuser. Auslöser für diesen Plan war der 2016 vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung vorgeschlagene Digitalpakt. Dieses Förderprogramm soll ab 2019 Schulträger beim Aufbau der IT-Struktur an Schulen auf Grundlage von Medienentwicklungsplänen unterstützen. Das gesamte Volumen sieht fünf Milliarden Euro für fünf Jahre vor.
Auf diese hofft auch die Stadt, die entsprechend als ersten Schritt ihren Medienentwicklungsplan vorlegt. "Wir sind zuversichtlich, dass wir bis Ende des Jahres eine Förderung durch den Pakt erhalten", sagte die Stadträtin. Vorgestellt wurde der Plan vom Geschäftsführer des ifib, Björn Stolpmann. Er machte deutlich, dass der Weg zu einer guten IT-Infrastruktur an den Gießener Schulen auch mit einigen Aufwendungen verbunden ist. Momentan sind etwa 75 Prozent der Unterrichtsräume mit LAN-Anschluss versehen. Dies sei zwar eine gute Basis. Anders sehe das bei der WLAN-Anbindung aus, wo noch 85 Prozent abzudecken sei. Bei kalkulierten 1205 Unterrichtsräumen an 28 Schulstandorten würden sich für das Festnetz (LAN) Kosten von knapp 1,7 Millionen Euro ergeben, für das Funknetz (WLAN) etwa 707.500 Euro. Für den Breitbandausbau mit Glasfaser gehe man von 800 000 Euro aus, allerdings rechnen Stadt und Landkreis mit einer Förderquote von 70 Prozent. Spätestens 2020 sollen alle Schulen eine Breitbandverbindung haben. Insgesamt sieht der Medienentwicklungsplan Gesamtausgaben von 11,3 Millionen Euro bis 2023 vor.
Ebenfalls angenommen wurde der Antrag des Magistrats zur Gründung der Gesellschaft Gießen@Schule gGmbH. Der Verein zur Förderung der Schulen in der Stadt Gießen soll dabei in eine Gemeinnützige GmbH überführt werden. Als Kooperationspartner für die Ganztagsschulen hat der Verein Aufgabenverantwortung gegenüber pädagogischen Fach- und Bibliothekskräften sowie dem Personal der Schulverpflegung. Die neue GmbH würde dabei eine 100 prozentige Tochter der Stadt Gießen.