GIESSEN - Mit der Wahl des Europäischen Parlaments am 26. Mai steht die EU und damit auch Europa vor einem Scheideweg. In der aktuellen Legislaturperiode des Europäischen Parlaments wurde der europäische Integrationsprozess durch zahlreiche Krisen geprägt. Neben jenen durch die Finanz- und Schuldenkrise ausgelösten ökonomischen und sozialen Erschütterungen, die die EU bis heute begleiten, sind dabei vor allem die so genannte Flüchtlingskrise, der Brexit und das Erstarken des Nationalismus und eine damit verbundene Infragestellung europäischer Werte in einzelnen Mitgliedstaaten zu nennen. Die Wahl zum Europäischen Parlament ist somit grundsätzlich als Bekenntnis für oder gegen Europa und im Besonderen als Votum für die künfige Ausgestaltung der EU zu verstehen, heißt es in einer Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität (JLU).
Vor dem Hintergrund der besonderen Relevanz dieser Wahl, Tendenzen der Desintegration innerhalb der EU und eines in weiten Teilen durch Fake-News gestützten anti-europäischen Populismus bestehen große Informations-, aber auch Diskussionsbedarfe im Vorfeld der Wahlen zum Europäischen Parlament. Die Podiumsveranstaltung "Europa vor der Wahl", die am 13. Mai um 18 Uhr in der Aula des Hauptgebäudes der JLU in der Ludwigstraße 23 stattfindet, richtet sich daher an die interessierte Öffentlichkeit und lädt zur Debatte ein. Der Eintritt ist frei.
Als Referenten nehmen Tanja Binder (Berlin), Steffen Fritzsche (Pulse of Europe, Frankfurt), Julia Klein (Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg) und Prof. Claus Leggewie (JLU) an der Podiumsdiskussion teil. Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Verena Schäfer-Nerlich (JLU). Die Podiumsdiskussion ist Teil der Veranstaltungsreihe "Kontroversen" des Instituts für Politikwissenschaft der JLU Gießen. Kooperationspartner sind das Regierungspräsidium Gießen und die Hessische Staatskanzlei.