Die Gießener Daniel Aguirre und Maximilian Fischer erhalten für ihre selbst entwickelte Smartphone-App „Gutachter vor Ort“ viel positive Resonanz bei Autohäusern und Werkstätten.
Von Petra Zielinski
Einfach nur App öffnen und Formulare ausfüllen – die „Gutachter-vor-Ort-App“ macht es möglich.
(Foto: Zielinski)
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GIESSEN - Ein Autounfall ist immer ärgerlich. Auch wenn man nicht schuld daran ist, kommen jede Menge Arbeit und Papierkrieg auf einen zu. Mit „Gutachter vor Ort“ haben Daniel Aguirre und Maximilian Fischer eine App entwickelt, welche die Schadensabwicklung um einiges leichter macht.
Von der Gründung der „Fischer und Aguirre Gbr.“ 2016 bis zur Veröffentlichung der ersten Version sind fast zweieinhalb Jahre vergangen. „Keine einfache Zeit“, wie sich Aguirre erinnert. „Wir haben alles selbst bezahlt“, sagt der Wirtschaftsinformatiker. Seit diesem Jahr ist eine neue App auf dem Markt, die perfekt funktioniert.
Um Werbung für „die erste App, die professionell genug ist, um Gutachter vor Ort zu heißen“ zu machen, haben der Wirtschaftsinformatiker und der Kfz-Meister ihr Projekt bei Autohäusern und Werkstätten vor Ort vorgestellt. „Die Resonanz war gut“, sagt Daniel Aguirre. Mittlerweile hat das Start-up, das seit Dezember vergangenen Jahres im TIG beheimatet ist, 40 Kunden in ganz Deutschland.
Normalerweise ist es so, dass nach einem Unfall ein externer Sachverständiger in die Werkstatt kommt, den Schaden aufnimmt und später die Bewertung an die Werkstatt zurückschickt. Der Kunde muss in der Regel so lange auf sein Fahrzeug warten, bis der Prozess abgeschlossen ist.
Mit der „Gutachter-vor-Ort“-App kann der Kfz-Meister der jeweiligen Werkstatt die Aufnahme selbst erledigen. Die App gibt ihm die entsprechenden Formulare vor, in welche die Auftragsdetails wie das Kennzeichen des Unfallgegners, Fahrzeug- und kalkulationsrelevante Daten, der Zustand des Fahrzeugs oder auch die Adresse des Anwalts eingetragen werden können. Darüber hinaus bietet die App die Möglichkeit einer weiteren Beschreibung, beispielsweise des Unfallhergangs. Vorteil für den Kfz-Meister: Eine Bezahlung erfolgt bei Schadensaufnahme, auch wenn das Fahrzeug später nicht in seiner Werkstatt repariert werden sollte.
„Nachdem der Kunde eine Abtretungserklärung in der App unterschrieben hat, kann er sein Auto wieder mitnehmen“, erklärt Aguirre. Selbstverständlich werden auch mindestens zehn Fotos des beschädigten Fahrzeugs nach genauen Angaben der App gemacht. „In dem Moment, wo die Fotos gemacht werden, haben wir sie schon auf unserem Server“, erklärt der Fachmann. „Die aufgenommenen Daten können nicht verloren gehen. Ein Klick und alle Daten werden an uns gesendet.“
Insgesamt dauert die Aufnahme maximal dreißig Minuten. Anhand der vom Kfz-Meister eingegebenen Daten erstellen Daniel Aguirre und Maximilian Fischer ein Gutachten. „Wir garantieren eine Erledigung innerhalb von 48 Stunden“, unterstreicht Aguirre. Oftmals würde das vollständige Gutachten aber schon nach einem Tag fertig sein. Ein Gutachten einzuholen lohne sich immer, weiß der Experte. Und: „Versicherungen wollen in der Regel einen eigenen Gutachter schicken. Das kann man aber ablehnen.“
Während sich Daniel Aguirre um das Programmieren, Entwickeln und das Projektmanagement kümmert, schreibt Maximilian Fischer die Gutachten und erledigt die Korrespondenz mit Versicherungen, Werkstätten und Anwälten. Seit Ende vergangenen Jahres ist ein weiterer Entwickler mit im Boot. Auch Vertriebspartner, die auf selbstständiger Basis arbeiten, unterstützen die Jungunternehmer. „Derzeit sind wir auf der Suche nach weiteren freien Sachverständigen“, betont Aguirre.
„Wir wollen uns stetig weiterentwickeln“, unterstreicht er. So soll die App auch in Kürze im Google-Play-Store vertreten sein.
Wer sich als Geschädigter direkt an die Gutachter wenden möchte, kann dies unter www.schnelles-gutachten.de tun. Für Werkstätten gilt die Adresse www.gutachter-vor-ort.com.