Gießener Sängerkreis: Gelungenes Kreisberatungssingen mit rund 600 Aktiven
Fast 600 Aktive aus 20 Chören beteiligten sich zwei Tage lang in der Allendorfer Mehrzweckhalle am Kreisberatungssingen des Gießener Sängerkreises. Dass "Chorgesang verbindet", wie auf dem Plakat der Bühnendekoration zu lesen war, erlebten alle Mitwirkenden und Zuhörer in vielen Facetten. Ausrichter "war "AllCantabile", der Frauenchor der Chorgemeinschaft Allendorf/Lahn.
Von kg
Der Frauenchor "AllCantabile" eröffnet das Kreisberatungssingen. Foto: Jung
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GIESSEN-ALLENDORF - Fast 600 Aktive aus 20 Chören beteiligten sich zwei Tage lang in der Allendorfer Mehrzweckhalle am Kreisberatungssingen des Gießener Sängerkreises. Dass "Chorgesang verbindet", wie auf dem Plakat der Bühnendekoration zu lesen war, erlebten alle Mitwirkenden und Zuhörer in vielen Facetten. Ausrichter "war "AllCantabile", der Frauenchor der Chorgemeinschaft Allendorf/Lahn. Die Frauen und ihre Helfer hatten alle Hände voll zu tun, um das für sie große Ereignis zu stemmen, und meisterten es gut. Für den Sängerkreis Gießen freute sich Petra Diekel vom Team-Vorstand über die gute Beteiligung.
Die gastgebenden Frauen begrüßten unter der Leitung von Adriana Pop musikalisch, und dann begann Prof. Volker Hempfling seine umfangreiche Arbeit über zwei Tage. Der Chorexperte, der bis zu seiner Emeritierung 2003 an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf auch die Abteilung Evangelische Kirchenmusik und den Kammerchor der Hochschule leitete und neben seiner Arbeit als Dirigent und Dozent ein gefragtes Jury-Mitglied in der internationalen Chorwelt ist, saß am Jurytisch, sah sich die Partituren an und hörte genau zu. Am Ende der Beiträge verließ er seinen Platz und kam zu den Chören auf die Bühne. Auch zum Publikum sprach er bei seinen Bewertungen, gab Anregungen für Verbesserungen und sparte auch nicht mit Lob. "Tolle Arbeit, gut gemacht", solche Worte beflügelten die Chormitglieder. Und sie nahmen ihm auch nicht übel, wenn der gebürtige Saarländer anregte: "Nicht Zesche heißt es, sondern Zeche, deutsch reden, nicht hessisch". Ein weiterer Rat: "Der Sopran achtet mal auf das E."
Anfangs schien es, als laufe die Zeit davon, doch eine gute Beratung erfordere umfangreiche Erläuterungen, meinte Kreischorleiter Torsten Schön. "Das Gärtnerliedchen", vorgetragen vom Gesangverein Heiterkeit Annerod, bezeichnete Hempfling als "einen wunderschönen Gag". An Chorleiter Martin Gärtner gab er die Empfehlung, den Song als "ein bisschen Kriminaltango ähnlich" aufzupeppen. Bei manchen Stücken riet der Chorexperte, das Klavier einzusetzen. Weil: "Das Klavier ist wie eine Leitplanke auf der Autobahn." Und als sich der Chorleiter an das Instrument setzt, dirigiert Hempfling den Chor. Die Musik werde so um Klassen besser, meint er und motiviert die Mitwirkenden: "Weitersingen, weitersingen". Von einem schönen Phänomen spricht er, dass der Klang sich bei Bewegungen der Sänger verändert. "Sehr gut, weiter so", hörten viele Mitwirkende und gehen so gut motiviert in ihre weitere Chorarbeit.
Von guten Leistungen und einer schönen Liedauswahl sprach Hempfling in seinem Resümee mit dem Anzeiger zur schönen Veranstaltung. Als größter Chor stellte sich die Sängervereinigung Staufenberg mit 55 Mitwirkenden unter der Leitung von Axel Pfeiffer vor, mit fünf Sängern ließ sich das Männerquartett "Handvoll" von der Sängerlust Oppenrod (Leitung Matthias Schulze) bewerten.