Jede Menge Müll: Frühjahrsputz in Nordstadt

Die eifrigsten „Wisch-Mob“-Sammler werden für ihre Mühe mit Urkunden und Sachspenden belohnt. Fotos: Jung Foto:
GIESSEN - (kg). "Sauber ist schöner" lautete das schlichte, aber einleuchtende Motto des großen Frühjahrsputzes in der Nordstadt. Von Frühling war allerdings keine Spur, als die rund 60 Teilnehmer in acht Teams loszogen. Ein paar Schneeflocken fielen zwar vom Himmel, Schnee mussten die jungen und die älteren Reiniger allerdings nicht mit ihren Besen fegen. Nasskalt war der Tag, das trübte zumindest gelegentlich ein wenig die Freude an der Aktion.
Ziel des "Wisch-Mobs", wie das Großreinemachen wieder betitelt war, ist es, in drei Stunden so viel Müll und Unrat wie möglich von den Straßen, Gehwegen und Plätzen der Nordstadt zu entfernen. Unterwegs waren Sammler von Wohnbau, Alevitischem Kulturverein, Türkisch-Islamischer Gemeinde, Jugendfeuerwehr Gießen-Mitte, Jugendzentrum "Holzwurm", "Aktino" und Nordstadtverein. Sie beförderten den Dreck und die Gegenstände, die dort nichts zu suchen hatten, in die Schubkarren und Müllsäcke.
Eine der größten Gruppen bildete die Jugendfeuerwehr Gießen-Mitte. Die Jungen und Mädchen unter der Leitung des stellvertretenden Jugendfeuerwehrwartes Marcel Lüst und vier weiteren Betreuern waren mit Eifer bei der Sache. Auf dem Spielplatz an der Nordanlage schafften sie Ordnung. Dabei entdeckten sie Bierflaschen, Zigarettenschachteln, viele "Flachmänner" und einen Studentenausweis. Michelle Schmidt machte schon zum zweiten Mal mit, die "stinkende Tüte" gefiel ihr gar nicht, die sie wegräumen musste. Große Schränke, ein Fernseher und ein Feuerlöscher sowie Rasierschaum zählten ebenfalls zum gefundenen Unrat der "Wisch-Mobber".

Auch auf dem Spielplatz an der Nordanlage muss allerlei Müll beseitigt werden. Foto:
"Wer hat den meisten Müll gesammelt?", fragte Stadtteilmanager Lutz Perkitny am Ende der Aktion im Jugendraum der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Eng wurde es, weil sich so viele beteiligten. Viele Arme gingen hoch, die Gruppen einigten sich aber schnell und Perkitny verteilte die Urkunden. Nach dem Rundgang durch die Nordstadt bei ungemütlichem Wetter schmeckte die warme Suppe dann natürlich besonders gut. Auch das Ergebnis des Frühjahrsputzes konnte sich sehen lassen: zwei prall gefüllte Container des Stadtreinigungs- und Fuhramtes standen hinter der Sammelstelle am Bolzplatz zur Abholung bereit. Die von der Stadt gestifteten Aufwandsentschädigungen sowie Spenden gehen an das Jugendzentrum "Holzwurm". Die Gruppen, die den meisten Müll sammelten, erhielten die Sachspenden für ihre Mühe. Zaug, die Wohnbau-Mieterservice GmbH und das Stadtreinigungs- und Fuhramt stellten Werkzeuge und Logistik zur Verfügung.