Moderne Schnitzeljagd: Erste Scavenger Hunt in Gießen geht erfolgreich zu Ende
Die erste Scavenger Hunt in Gießen geht erfolgreich zu Ende: Mehr als 250 Teams lösten über 5000 Aufgaben. Der Veranstalter Carsten Schott ist überrascht über die Kreativität der Teilnehmer.
Von Manuela Falk
Online-Redaktion
Christian Noll (v.l.), Sandra Heinz und Patrick Schwarz schminkten sich "Sugar Skull"-Motive, wie es zum mexikanischen Tag der Toten üblich ist. Auch Veranstalter Carsten Schott fand dieses Foto besonders schön. Foto: Team Glitter GüürlzZz
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GIESSEN - In einen Laubhaufen springen, mit Taucheranzug in den Ballettkurs gehen, wie eine Puppe im Schaufenster stehen: Sie ist vorbei, die erste Scavenger Hunt in Gießen. Bei der modernen Variante der Schnitzeljagd ging es darum, innerhalb von zwei Wochen mit seinem Team bis zu 148 Aufgaben zu lösen. Am 1. November mussten die letzten Aufgaben abgegeben werden. Und diese Chance haben die Teams ausgiebig genutzt. "Wir wurden mit Abgaben bombardiert! Fast 800 wurden am letzten Tag noch hochgeladen", berichtet Carsten Schott, Organisator der Hunt. Im Schnitt waren es sonst nur um die 300 am Tag. Noch verrät Schott nicht, wer gewonnen hat. Nur so viel: "Die ersten Plätze sind heiß umkämpft." Erst bei der Siegerehrung am Montag werden die Gewinner bekannt gegeben.
Insgesamt waren 267 Teams angemeldet, die zusammen 5666 Aufgaben lösten. Team Glitter GüürlzZz, die der Anzeiger zu Anfang der Jagd für einen Nachmittag begleitete, löste um die 60 Aufgaben. "Es war total toll! Ein super Anlass, um Gießen zu erkunden und um Sachen zu machen, die man sonst nicht macht", schwärmt Christian Noll. Wann sonst würde man zum Beispiel in einen Laubhaufen springen? Noll wohne schon seit vier Jahren in Gießen, doch durch die Hunt habe er Ecken von Gießen entdeckt, die er noch nicht kannte, zum Beispiel den Calisthenics-Park am Schwanenteich. Fast alle Aufgaben, die man draußen erledigen konnte, hat das fünfköpfige Team erledigt. Zudem bauten sie eine Burg aus DVDs, gestalteten ein Filmplakat mit Gummibärchen, schnitzten einen Kürbis und vieles mehr. "Wir haben gemerkt, dass wir viel kreativer sind als gedacht", freut er sich.
Auch Schott findet, dass die Gießener außergewöhnlich fleißig und kreativ waren. Ein Bild der Glitter GüürlzZz gehört auch mit zu den schönsten, die eingesendet wurden. Drei der Mitglieder schminkten sich "Sugar Skull"-Motive, wie sie beim mexikanischen Tag der Toten üblich sind. Doch trotz ihres Erfolges konnten die Glitter GüürlzZz ihren persönlichen "Feind", ihren Kommilitonen Jonas und sein Team, nicht besiegen. Im Endspurt ist er an ihnen vorbeigezogen.
Nachdem sich die fünf Freunde am Anfang richtig ins Zeug gelegt haben, ließ mit der Zeit der Ehrgeiz nach. Ein Grund dafür war, dass die Punkte nicht einsehbar waren. Zudem hätten sie zwischendurch viele Aufgaben gelöst, wären aber trotzdem in der Rangliste abgerutscht. Dennoch hatten sie viel Spaß und hoffen, dass die Scavenger Hunt noch mal stattfindet. Sie würden sofort wieder mitmachen. "Aber nicht um Erster zu werden, sondern weil es so viel Spaß gemacht hat", meint Noll.
Laut Schott werden die Punkte nicht angezeigt, um die Teams, die später einsteigen, nicht zu entmutigen. Stattdessen werde ein Smiley-System genutzt: Ein lächelndes Gesicht bedeute, dass die Aufgabe erfüllt wurde. Ein Gesicht mit rausgestreckter Zunge bedeute Bonuspunkte. Nur das Gesicht mit einem traurigen Blick heißt, dass die Aufgabe nicht bestanden ist, beispielsweise wenn sich nicht genug Mühe gegeben wurde. Doch das passiere nur sehr selten. In 95 Prozent der Fälle werde die volle Punktzahl vergeben, versichert Schott. Am Ende werden auch alle Aufgaben noch mal durchgeschaut. So wird sichergestellt, dass fair bewertet, keine Aufgabe vergessen und keine doppelt gezählt wurde.
Zu technischen Problemen kam es am Ende der Hunt. Die Server zum Hochladen der Aufgaben arbeiteten unzuverlässig. Da die Anbieter in Süddeutschland ansässig sind und es dort gleich zwei Feiertage waren, konnte es nicht gänzlich behoben werden. Zur Not konnten die letzten Aufgaben aber auch per Dropbox oder WeTransfer geschickt werden. "So sollte jeder die Chance gehabt haben, seine Lösungen einzureichen."