Der Geh- und Radweg an der Philosophenstraße in Gießen soll drei Meter breit werden. Er wurde schon zur Landesgartenschau 2014 geplant.
Von Stephan Scholz
Entlang der Philosophenstraße soll ein Rad- und Fußweg entstehen. Die Planungen nehmen viel Zeit in Anspruch. Foto: Friese
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
GIESSEN - Auch wenn die Umsetzung noch einige Zeit in Anspruch nehmen dürfte: Der Geh- und Radweg an der Philosophenstraße ist in den Startlöchern. "Der Magistrat hat den Projektbeschluss gefasst. Der Radweg ist planerisch auf dem Weg", sagt Bürgermeister Peter Neidel. Nach Fertigstellung solle der Weg Wieseck mit dem Bereich des ehemaligen US-Depots verbinden, auch um unter anderem Arbeitnehmern im neuen Logistikpark die Anfahrt auf dem Fahrrad zu ermöglichen. Der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung steht noch aus.
"Mit zunehmender weiterer städtebaulicher Entwicklung der Flächen des ehemaligen US-Depots zu einem modernen Dienstleistungs- und Gewerbegebiet sowie den wachsenden Wohngebieten entlang der Rödgener Straße besteht dringender Bedarf, neben den straßenverkehrlichen Ausbaumaßnahmen auch das Angebot für die Nahmobilität auszubauen", heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Tiefbauamt. Nachdem eine Verwirklichung des Radwegs zur Landesgartenschau 2014 nicht realisiert werden konnte, habe man nun die Planungen wieder aufgenommen. "In den zurückliegenden Jahren wurde das Untersuchungsgebiet zwischen der Eichgärtenallee und Wieseck bezüglich Flora und Fauna gutachterlich erfasst und über das städtische Umweltamt mit dem Regierungspräsidium Gießen der Einfluss verschiedener Varianten auf den Naturraum in der Wieseckaue mit seinem Vogelschutzgebiet (FFH-Gebiet) und seinem Landschaftsschutzgebiet erörtert", so die Vorlage.
Östliche Trasse
"Nach der Vorprüfung hat sich die Trasse östlich der Philosophenstraße unter den Aspekten von Verkehr und Umwelt als die Beste erwiesen", berichtet Neidel. Geplant sei dort ein Weg mit einer Breite von drei Metern, der damit das Mindestmaß von 2,50 Metern überschreite. Hintergrund ist, dass die Stadt mit einer Zunahme des Radverkehrs rechnet. Ebenfalls vorgesehen sei eine intelligente Beleuchtung. "Wir haben noch eine anspruchsvolle Strecke mit Planungen vor uns", resümiert der Bürgermeister. Was das heißt, listet die Vorlage im Detail auf. "Mit getroffenem Beschluss sind als weitere Bearbeitungsschritte auf der Grundlage der bereits vorgenommenen Bestandserfassung von Flora und Fauna eine Umweltverträglichkeitsprüfung und die Erstellung eines landschaftspflegerischen Begleitplans (mit Eingriffs- /Ausgleichsermittlung, Artenschutz- sowie FFH-Verträglichkeitsprüfung) vorzunehmen, welche dem Baurechtsverfahren in Form eines Planfeststellungsverfahrens vorgelagert sein werden." Ferner seien Gutachten zum Baugrund, Untersuchung auf Kampfmittel sowie Planungen und Abstimmungen mit den Mittelhessischen Wasserbetrieben (MWB) und den Wasserbehörden zum Ausgleich von Retentionsraum vorzunehmen. Und auch die geplante Breite des Radwegs ist noch nicht in Stein gemeißelt: "Anhand eines Verkehrsgutachtens sind diese Zunahmen des Radverkehres zu ermitteln und dienen auch als Grundlage des Nachweises der Breite gegenüber dem Zuschussgeber nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, da dieser ohne Nachweis nur eine Mindestbreite von 2, 50 Metern als förderfähig einstufen wird", resümiert Peter Ravizza, Leiter des Tiefbauamtes, in der Beschlussvorlage.